Spey Malt in Ghost Casks.
Story. Hintergrund. Fakten.
Stand der Recherche 2021
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Hinter den ausgedehnten Insh-Marshes von Kingussie finden Besucher eine Perle: Versteckt hinter Bäumen liegt im Osten des River Spey die schmucke und bescheidene Speyside Distillery.
Der verschlungene Weg auf einer Single Track Road zur verborgen liegenden Brennerei unterhalb des versteckt auf dem Hügel in einem Wald liegenden Weilers von Drumguish führt an den berüchtigten Ruinen der Ruthven Baracks vorüber. Die militärische Festung der in den Highlands gehassten Red Coats thront drohend über der Spey-Ebene. Auf dem monolithischen Hügel erhob sich zuvor die Burg des grausamen und selbstherrlichen Wolf of Badenoch, der im Zorn 1390 die erhabene, gotisch dekorierte Kathedrale von Elgin brandschatzte und zerstörte. Bis heute ist die Ruine ein Denkmal des ungezügelten Zornes eines Highland Chiefs.
Die Speyside Distillery entsteht
Planung und Start der Speyside Distillery waren ein langwieriger Prozess, der um 1956 begann. Am Anfang stand der Eintrag der Speyside Distillery & Bonding Company in das schottische Handelsregister. Seit 18. Oktober 1955 betrieb er eine prosperierende Blending- und Abfüllanlage mit Lagerhäusern in der Duchess Road von Rutherglen nahe Glasgow. Erst 1985 änderte Christie den Namen der Gesellschaft in Speyside Distillery Company Ltd. und teilte somit die Geschäfts- und Dienstleistungsbereiche. Weitere von Christie ursprünglich verantwortete Firmen erscheinen im britischen Firmenregister: Speyside Bonding Company Ltd. (20. September 1967), Glentromie Distillery Company (24. April 1984), Speyside Spring Water Company Ltd. (20. November 1990), Drumguish Distillery Company Ltd. (14. Februar 1994). Firmengründunngen sind im Vereinigten Königreich recht einfach und kosten im Gegensatz zum deutschen Handelsrecht den Unternehmenden nur geringe Gebühren. Auskünfte über die Betreibenden und Geschäftsführenden sind über die Website der Registratur Companies House öffentlich zugänglich.
George Christies Firmen vertrieben national und international vielerlei günstige Whisky-Marken: Drumguish, Spey, Speyside, Glentromie, Double nine, King’s Crest, Black Burn, Clark’s, Scott’s Selection u.v.a. Die Marke Old Monarch wurde als ein Blended Whisky der Speyside Distillery Co. mit einer Altersangabe von drei Jahren in der Stärke von 40 % vol angeboten. Allerdings geht die Bezeichnung auf einen Blend der 1852 gegründeten Firma Alex McGavin & Co Ltd. in Glasgow zurück. Sie war die Muttergesellschaft der Speyside Distillery Co.
Die Single Malt Abfüllung ohne Altersangabe war 1993 eine fruchtige Überraschung. Sie kam von der Speyside Distillery. Der junge Whisky sollte keine negativen Auswirkungen auf die zukünftigen Speyside Single Malts bedingen. Es war ein günstiger angenehmer milder harmonischer Single Malt Whisky, der die Genießenden durchaus überzeugte.
Der Drumguish Single Malt war günstig und gut
Von Rutherglen gingen Christies Scotch Whiskys hinaus in die Welt. Sie waren in den U.S.A., Korea, Taiwan, Russland oder diversen anderen Ländern Europas präsent.
Für eine kurze Zeit, offenbar von Juni 1989 bis Juni 1990, war sogar die amerikanische Sazerac Company (Betreiber der Buffalo Trace Distillery u.a.) zur Hälfte Teilhaber der Unternehmung. George Christie wollte scheinbar diese für ihn nachteilige Einmischung der amerikanischen Direktoren nicht. Der aus seiner Sicht strategische Unternehmensfehler des Sohnes Ricky kostete ihn nach eigenen Aussagen viel Geld, denn er löste die kurze Teilhaberschaft auf und zahlte den amerikanischen Mitbesitzer - CEO Stephen Golding vom Sazerac-Konzern - aus.
Auf den Labels der von Forbes Ross bis 2012 herausgegebenen Reihe Very Rare Private Cellar Cask Collection – meistens in der Flaschenstärke von 43 % vol - wurde als Geschäftsanschrift der Zusatz Distillers Rutherglen angegeben. Ausgewählt hatte die Fass-Whiskys Christies Sohn Roderick, Rufname Ricky. Heute gehört die Forbes Ross & Company Ltd. zur Speyside Distillery Company und wird offiziell seit 2012 von den Direktoren und Taiwanesen Yu Hung Ho, Yung Sheng Chang sowie dem Schotten John McDonough vertreten. Sie wird als Briefkastenfirma geführt und hat ihren Sitz bei Westwaters Chartered Certified Accountants, Oakmere im Belmont Business Park von Durham (Details siehe folgend). Doch ihre Jahre sind gezählt, da ihre Pachtverträge 2025 auslaufen und nicht mehr verlängert werden.
Ein neuer Besitzer wird die Räumlichkeiten und das Areal mit neuen Pot Stills ausstatten und in Betrieb nehmen. Mitte April 2021 war die Überraschung perfekt: Die Glasgow Whisky Ltd. - nicht zu verwechseln mit der Glasgow Whisky Distillery Co. und ihrer Brennerei in der Deans Road - erwarb die Tromie Mills Distillery Ltd. Diese Briefkastenfirma - No. 55290 - wurde am 16. Juni 2012 in das Register der Steueroase Guernsey eingetragen. Sie gilt nominell als Eigentümerin und Verwalterin des Grundstücks auf dem die Speyside Distillery seit 1990 Gin und Whisky destilliert. Vorgänger der Non Cellular Tromie Company waren die Gesellschaften Omega Utilites Limited (bis 6.12.2012) bzw. die Sonda Investment Limited (21.8.2020).
Die Anfänge. Ein Blick zurück.
Roderick Christie war von 1972 (bzw.1990) bis 24. November 1999 Director General der Speyside Distillery Company, zuvor mit Namen Speyside Distillery & Bonding Company.
Wie in den vorausgegangenen Jahren erlangten die mehrfach wechselten Eigentümer lediglich die Besitzrechte an der Destillationsanlage. Der Fuchs Christie behielt als Landlord oder Leaseholder weiterhin die Eigentumsrechte an Grund und Boden sowie den Gebäuden. Ein Leasehold-Vertrag regelte die jährliche Miete von 3 000 Pfund sowie die Laufzeit von zehn Jahren. Der Verkauf an das Schweizer Konsortium war 1986 ein notwendiger Rettungsversuch, denn die Brennerei und Bonding Company gerieten in eine gefährliche Schieflage.
Christies Sohn hatte ihn eingefädelt und ihre bisherigen Großkunden zur Investition gewonnen. In seiner Eigenschaft als Direktor und Verantwortlicher für den Vertrieb und Export der Speyside Destillate und Whiskys war Ricky wenig erfolgreich. Scheinbar führte er die Speyside Distillery mit seinen Projekten und Aktivitäten in die Nähe eines Konkurses, sodass sein Vater mit einer außerordentlichen Kapitalzuführung das Schlimmste verhütete.
"...die geschäftliche Entwicklung war ... ein Desaster,“ meinte ein Beobachter kritisch. Überproduktion, zu große Warenbestände reifender Whiskys, Material-, Personalkosten sowie geringe Gewinnmargen führten zur finanziellen Unterdeckung. Zur damaligen Zeit veräußerte die Speyside Distillery Company rund ein Drittel des New Makes an Blending Companies wie Alexander Muir & Son Ltd., die anderen Teile der Whiskys mit ihren eigenen Billig-Labels gingen zu den Großhändlern oder in die Supermärkte sowie große Mengen in den Export von Blended Whiskys mit den Labels Scotch Guard, Black Beauty, Murdoch’s Perfection und Dirk.
Die im Whisky-Handel erfahrenen neuen Besitzer unter der Leitung von Sir James Alexander Ackroyd konsolidierten ab 2000 die Firmen und entwarfen neue Strategien zur wirtschaftlichen Gewinnmaximierung. Einer der neuen Teilhaber Stuart Fullarton Hendry übernahm von 31. August 2000 bis 1. November 2007 die Geschäftsführung. Er setzte damit jene Aufgaben selbstständig fort, die er zuvor vom 3. Dezember 1992 bis April 1999 in der Speyside Distillery Company nach Rickys Anweisungen stets ausfüllte.
Für die Speyside Distillery war es in der Tat ein schwieriges Jahrzehnt in denen Whisky Scams die Grundmauern der idyllisch liegenden Speyside Distillery in ihren Fundamenten erschütterten. Das Management von Ricky Christie und Stuart Hendry kam unversehens in den Dunstkreis von Betrügern, die den Speyside Spirit und ihre Glasgower Warehouses für durchtriebene Geschäfte missbrauchten und in einen schädlichen Verruf brachten.
Dummy Firmen tauchen auf, was war geschehen?
Vor Weihnachten 1996 begann das Serious Fraud Office sowie die Metropolitan Police
allmählich die sich häufenden fiesen Machenschaften und millionenschweren Betrugsdelikte im britischen Whisky-Fasshandel einiger Mailbox-Firmen von den Channel Islands, Gibraltar u.a. aufzudecken.
Vorweg: Es gab allerdings keine belegbaren Hinweise, dass das damalige Management der Speyside/Drumguish Distillery unrechtmäßig handelte oder gar eng mit den Schwindlern zusammenarbeitete. Den Speyside New Make verkauften Ricky Christie und das Hendry-Management im guten Glauben an ‚Blender‘, wie sie das seit Produktionsbeginn im Dezember 1990 üblicherweise zu tun pflegten.
Grandtully Fassbesitzer erscheinen
Eine der ersten Whisky Scums ging 1994 von einer südwestlich von London eingetragenen Firma aus. Stephen Richard Jupe, ein früherer Aktienhändler, kam auf die Geschäftsidee, einen schwunghaften Handel mit angeblich "wertvollen" Whisky-Fässern zu betreiben. Ohne großes Risiko, könnten die Investoren mit Whisky-Fässern der Highland Grandtully Distillery Ltd. schnell große Gewinne erzielen. Die Aquise von investierenden Fass-Einzahlern über Call Center florierte, denn die in Aussicht gestellten Gewinnerwartungen waren hoch. Es wurde eine Verzinsung von 18 % jährlich versprochen. Ein Rückkauf der Fässer stellten Jupe in Aussicht sowie die erfolgreiche Selbstvermarktung der "Grandtully-Preziosen. Für die Investoren war es scheinbar ein lupenreines Geschäftsmodell. Euphorisch spiegelten sich in ihren Augen die Pfund-Zeichen. Unter der Federführung des Betrügers Jupe von der fiktionalen Grandtully Distillery wurden rund 2 000 Fass-Käufer um vier Millionen Pfund betrogen. Was die Käufer und Investoren nicht wussten: Die hochgelobte Highland Distillery existierte nur als ein Firmenmantel der Marshall Wineries Ltd. (beide Briefkästen-Service-Argenturen in Edinburgh) sowie der Securitized Syndicated Investments Ltd. Grandtully existierte lediglich auf Glanzpapier.
Ein 500 Liter Sherry Butt kostete jeweils £1,750, ein 250 Liter Hogshead verkauften die Betrüger das Stück für £930. Gefüllt wurden sie mit einem ominösen Grandtully Single Malt New Make.
In einem zehnwöchigen Gerichtsprozess in Southwark, südliches London, kamen die Fakten auf den Tisch. Die Anleger erwarben seit 1990 Fässer, deren Befüllungskosten 146 % über den üblichen Marktpreisen lag. Ein Hogshead hatte1993 einen tatsächlichen Marktwert von nur £425.
Den Betrügern gelang es zudem in der überregionalen Zeitung The Mail on Sunday in einem Artikel zu überzeugen:
"Mit streng begrenztem Angebot, hervorragender Qualität und wachsender weltweiter Nachfrage bietet Malt Whisky ein außergewöhnliches Wachstumspotenzial mit geringen Risiken."
Vertrieb und Erfolg
In Flyern und Anzeigen versprachen die Bauernfänger den Geldgebern mit ihren übertriebenen Verlockungen hohe Gewinne mit dem ‚Liquid Gold.‘ Ihre Aussagen überzeugten die vorwiegend älteren Klienten. Bei Marshall Wineries führten die Fäden des Betrugs zusammen (Firmengründung 3.2.1994, Auflösung 19.1.1999). Zu jener Zeit gab es weitere Anbieter, die ihren Kunden weit überteuerte Whisky-Casks ‚namhafter‘ Distilleries aufschwatzten. Leider waren darunter keine von The Macallan, die ihren Besitzern, vorausgesetzt die ausgestellten Cask-Certificates stimmten, tatsächlich nach vielen Jahren der Reifung gigantische Gewinne ermöglicht hätten. Das lukrative Geschäftsmodell kam gewissermaßen in Mode.
Der Whisky-Autor und Journalist Andrew Jefford – Peat Smoke and Spirit. A Portrait of Islay and its Whiskies - schrieb im November 1995 im Londoner Evening Standard über die tatsächliche Herkunft der Fässer:
„Nachfragen ergeben, dass es sich um etwas namens "GrandTully" von der Speyside Distillery handelt. … Marshall Wineries behauptet, dass sie auch frisch abgefüllte Fässer mit Bruichladdich, Auchentoshan, Bowmore, Glenturret, Glenfarclas und Burnside (d.h. Balvenie Single Malt plus ein wenig Glenfiddich Single Malt) zum gleichen Preis anbieten. …
Als ich jedoch den Besitzer von Auchentoshan und Bowmore, Morrison Bowmore, kontaktierte, um herauszufinden, ob er irgendeinen New-Fill-Malt an Marshall Wineries verkauft hatte, sagte das Unternehmen, dass es das nicht getan hatte und glaubte auch nicht, dass einer seiner Kunden solche Abfüllungen hatte.“
Die hochgelobten, maßlos überteuerten angeblichen Preziosen mit frischem Malt Spirit kamen vielmehr aus der damals unbekannten, versteckt im Hinterland von Kingussie liegenden Highland Distillery Speyside, die ihre jungen Whiskys zu jenen Tagen unter dem Label Drumguish vermarktete.
Im Auftrag der Marshall Wineries lagerten die Fässer– Bourbon Barrels, Hogsheads, Sherry Butts – gegen Bezahlung und Versicherung in den von der Speyside Brennerei genutzten und von Ricky Christie gemanagten Warehouses in Rutherglen bei Glasgow. Ein Vertrag zwischen Speyside Distillery Company Ltd. und der ominösen Grandtully Distillery Ltd. regelte seit 24. August 1993 die Abnahme der Fässer zu den marktüblichen Preisen. Marshall veräußerte sie als wertvollen und einzigartigen ‚Grand Tully Single Malt Whisky‘, nicht zu verwechseln mit der Marke ‚Pure Malt Grantully‘ des Blenders Longman Distillers von Edinburgh (damals Teil der Whyte & Mackay Group) oder mit dem durch schottischem Whisky verfeinerten in den USA vertriebenen Grandtully Liqueur (ehemals abgefüllt von Marsalle Company in Chicago, heute Stoller Imports Illinois).
Der Name Grandtully war also in der Whisky-Industrie nicht unbekannt. Die Marshall Wineries vertrieben bereits in den 1980er Jahren einen 17-jährigen Single Malt Whisky unter dem Label Grandtully. Die Blender Alex Thomson & Sons aus der High Street in Perth verschnitten unter dem Label EXTRA SPECIAL OLD GRANDTULLY WHISKY einen Blend in den 1950er Jahren. Die ursprünglich 1897 während des schottischen Whisky-Booms aus einem Lebensmittelgeschäft hervorgehende Firma führte Peter Thomson 1908 fort. Einer seiner bis 1970 produzierten populären Blends war der Scotch OLD PERTH. Eine Marke die der ehemalige Besitzer von Bowmore Brian Morrison und sein Partner Kenneth MacKay 2014 mit einem Relaunch erfolgreich wiederbelebten.
Old Perth. Original, Whisky Maker Kenny Mackay, Reinterpretation.
Ein ähnlich lautender "Pure Malt Scotch Whisky" mit Namen GRANTULLY (sic) stellten die Longman Distillers aus Edinburgh in die Regale der Geschäfte. Sie vermählten nach eigenen Angaben dazu 35 verschiedene schottische Single Malts.
In der Nähe von Aberfeldy gab es zwar in den Hügeln, nahe einer typisch schottischen Straßensiedlung gleichen Namens, bis 1914 tatsächlich eine bäuerliche Brennerei Grandtully. Im Bericht des viktorianischen Whisky-Reisenden Alfred Barnard ist zu lesen:
„Grandtully … is the smallest Distillery in the United Kingdom.“
Der Name geht ursprünglich auf das nahegelegene Towerhouse des Feudalherrn Stewart of Grandtully zurück. Kritische Fasskäufer und Kenner der Szene hätten den Schwindel leicht in der einschlägigen Literatur entdecken können. Doch meist ältere und unwissende Kunden ließen sich von den eloquenten ‚goldigen‘ Renditeversprechen der Verkäufer zur Investition ihrer Ersparnisse verleiten. Sie zahlten den überteuerten dreifachen Preis für die Ware und erhielten von den Marshall Wineries oft keine präzisen Angaben zur Fassnummer, -größe oder -art.
Wenige Jahre später bereuten die Fass-Besitzer ihre Entscheidung und entdeckten schmerzlich die Lügen der Verkäufer. Die wenigen, die einen Besitz über Zertifikate nachweisen konnten, schockte die Realität des industriellen Fasshandels. Als sie ihre ‚Premium Casks‘ gewinnbringend an Blender veräußern wollten, mussten die Anbieter feststellen, dass die Whisky-Macher mit nur einem oder zwei Fässern gar nichts anfangen konnten. Von den erträumten Gewinnen verblieben nur Verluste. Jupes Firma ging 1996 mit einer Verschuldung von rund £ 700,000 in Konkurs. Im April 2004 wurde der ehemalige Director of Marshall Wineries zu 10 Jahren Haft verurteilt.
Zeitgleich operierten die Gauner Louis (Lewis) Rupert Daulby, Lee Rosser, Julian Blee Phillip Link der Firmen Pearldene bzw. Cavendish Wine Merchants. Das Quartett forcierte von 1993 bis 1997 ebenfalls den Verkauf von dreifach überpreisten Whisky-Fässern der Tobermory Distillery. Eine Verlegung des Firmensitzes nach Gibraltar und eine Namensänderung in Hamilton Spirit Management Company sollte ab 1994 neue Kunden auch im Cognac-Handel ansprechen. Die größtenteils ‚unwissenden‘ fachfremden Investoren, meistens Rentner, wurden wortreich bis 1997 über die Tische gezogen und verloren rund 6,2 Million Pfund Anlage-Kapital. Alle drei Scharlatane büßten ihre Schuld in britischen Gefängnissen.
Der geheimnisvolle Dritte Mann
„Speirs war einer der Leute, die Anfang 2000 die betrügerischen Whiskyfässer verkauften, seine beiden Geschäftspartner (Jupe und Daulby) gingen ins Gefängnis. Er behielt den gesamten Lagerbestand. Er verkaufte sie an die Glasgow Whisky Company weiter, da er viel mit Stuart Hendry und der Speyside Distillery handelte,“
schreibt der ehemalige Distillery Manager Andrew Shand (2001 bis 2012).
„Wir hatten mit Leuten zu tun, die dachten, dass sie ein Fass besitzen, aber wir hatten keine Aufzeichnungen über sie. Einige Fässer wurden an viele verschiedene Personen verkauft, aber der Einzige, der es besitzen konnte, war der Name, den die Brennereien von den Betrügern erhalten hatten. Dies war der registrierte Besitzer.
Wir ließen die Met Police [Metropolitan] alle unsere Aufzeichnungen durchgehen … wir führten auch Gespräche mit der australischen Polizei. Sie waren alle zufrieden, dass das Unternehmen in gutem Glauben gehandelt hatte … wir wurden dafür gelobt, dass wir die Arbeit auf uns genommen hatten, die Eigentumsverhältnisse so gut wie möglich zu klären. Diejenigen, die ein Fass mit einer Kreditkarte gekauft hatten, erhielten eine Rückerstattung.
Zu einem bestimmten Zeitpunkt hatten einige Kreditkartenfirmen eine Menge an Whisky-Vorrat, leider war es während einer Whisky-Schwemme. Ein Großteil des Whiskys war schlecht, da die Firmen ihn in minderwertiges Holz abgefüllt hatten, weil die Betrüger den Preis pro Liter niedrig halten wollten.“
Die große Enttäuschung
Der 71-jährige Ricky Christie ist über die Entwicklung der vergangenen Jahre enttäuscht und schreibt im Facebook:
“The true history of Speyside is a far more romantic tale of a Lover and his Lass...
We are all very used to “fake news” these days.... but it’s been going on for decades.
With our blessed Single Malt, the “stories” grow in volume as the “liquid” in the bottle decreases in volume....”
Es schmerzt ihn besonders, dass die Familie Christie die Kontrolle über die Speyside Distillery verloren hat. In einer Mail an den Autor deutet er Intrigen an
“…the truths and the untruths would certainly fill a book
and probably earn it film rights as well!!"
Siehe ebenfalls den ausführlichen Artikel Speyside.The Making of Whisky
Zum Autor
Ernie - Ernst J. Scheiner ist der Herausgeber des Portals The Gateway to Distilleries www.whisky-distilleries.net Er dokumentiert über 150 Destillerien fotografisch von innen und beschreibt detailliert die Produktion der Whiskies. Seit seinem Studium an der University of Edinburgh befasst er sich mit dem Thema Whisky und publiziert in Fachmagazinen
wie Irland Journal, die Kleinbrennerei, Whisky Passion und The Highland Herold. Features und Stories erschienen in den Blogs whiskyexperts, whiskyfanblog und whiskyintelligence. Als Leiter der VHS Ingelheim führte, und nun als Whisk(e)y-Botschafter leitet er Destillations-Kollegs, Studienreisen und Whisky-Kultouren zu den Quellen des Whiskys.
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