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Magischer Wein. St Kilians Passion

Autorenbild: Ernie - Ernst ScheinerErnie - Ernst Scheiner

Aktualisiert: 21. März

Die Magie des Weins

 

von Ernie Scheiner

 


Die Brennerei St. Kilian wurde 2012 von Andreas Thümmler gegründet und liegt in einer Region, wo der Heilige Kilian die meisten Franken taufte. Aus einem kleinen Dorf namens Rüdenau am Rande des Odenwalds, das neben der mittelalterlichen Stadt Miltenberg in der Nähe des Mains liegt, kommt ein reichhaltiges Portfolio von Whiskies und Likören.

 

Die Spirituosenproduktion in der State-of-the-Art-Destillerie wird seit 2015 von CTO Mario Rudolf konzipiert und überwacht. Ein schottisches Set aus Mash Tun mit Kuferhaube, hölzernen modifizierten temperatur-kontrollierten Washbacks und zwei Swan Neck Pot Stills von der renommierten Kupferschmiede Forsyths in Rothes, Speyside, ist einzigartig in der deutschen Brennerei-Landschaft.


Bei Kilian verwenden sie zum Brennen der Whisky-Spirits ungetorftes oder mit Buchenholz geräuchertes fränkisches Malz. Gemälzt wird es von Weyermann sowohl in Bamberg als auch im unterfränkischen Haßfurt. Das Kilian-Team destilliert darüber hinaus exklusiv ein schottisches Torfmalz (um 80 ppm und 135 ppm, HPLC). Es kommt von den Glenesk Drum Maltings in der Nähe von Montrose, südlich von Aberdeen gelegen. Die ersten Destillate sprudelten 2016 durch die für deutsche Brennereien vom Zoll vorgeschriebene mechanische Messuhr. Mario Rudolf ist zudem der verantwortliche Master Blender und die kreative Quelle aller Whisky-Aktivitäten bei St. Kilian:


“Wir führen nur eine vollständige Reifung in Fässern durch,
Finishings machen wir keine.“

Das ist in der internationalen Whisky Industrie ein sehr exklusiver Ansatz, fast ein Alleinstellungsmerkmal.


Daher ist es kein Wunder, dass nationale und internationale Abfüller auf die St. Kilian auf die Single Malts Made in Germany aufmerksam werden und diese in ihr Portfolio aufnehemen.

 

Die St. Kilian-Destillations-Anlagen plante ursprünglich David Hynes, der Technical Director der irischen Great Northern Distillery in Dundalk. Für David ist Mario „ein whisky wizard, ein Fasszauberer“, denn dieser experimentiere erfolgreich mit verschiedenen Fass- und Holzarten. Der Betrieb ist im alleinigen Familienbesitz des Rüdenauers Andreas Thümmler.

 

The State of the Art Distillery. Scottish Equipment, Irish Thought, German Craftsmanship. Die vom Zoll veplombte Brennanlage befindet sich in einem hermetisch nur unter Zollaufsicht zugänglichen Glasraum. Selbst der Abgang im Lyne Arm (Geistrohr) der Rohbrandblase (rechts) wird mit einer Manchette verplombt.


Die Whisky-Community genießt neben den St. Kilian-Standards – Classic und Peated Single Malt – eine imponierende Auswahl an Whiskies, die in mannigfachen Fasskulturen vollständig reiften: Signature- und Exceptional Editions wie Mizunara, Amarone, Pineau des Charentes, Manzanilla, Oloroso, Pedro Ximénez, Chardonnay oder Cabernet Sauvignon. Kreative Reifekonzepte wie eine Solera-Maturation in Sherry Fässern entwickelte Rudolf trendsetzend. Kilians Fundus von über 392 verschiedenen Fasstypen (Stand Februar 2025) ist schier unerschöpflich und signalisiert spannende Releases für die kommenden Jahre. Mehr als 200 Goldmedaillen nationaler und internationaler Wettbewerbe belobigen mittlerweile die Qualität der Kilian Whiskys.


St Kilan Releases

Anfang 2025 veröffentlichte St Kilian bereits die fünzehnte Signature Edition in der Flagship Reihe plus zahlreiche special casks bottlings zu Anlässen wie Messen, Festagen usw. Die für den Fach- und Lebensmitteleinzelhandel interessante Bud Spencer Whisky Series sowie die populäre Terence Hill Single Malt Whisky Range erschließen neue Zielgruppen. Spezielle Single Malt Editionen wie Grave Digger (Batch 1 & 2) oder Judas Priest (Batch 1 & 2) füllen ebenfalls die Regale des Fachhandels. Diese Whisky-Kreationen sind die Fundamente für eine sichere Wirtschaftlichkeit her, die notwenig zur Finanzierung der hohen laufenden Personal- aber auch Produktionskosten ist. Neben den hohen Ausgaben für Malz und Fassholz kommen die Lagerkosten.



St. Kilians Portfolio, eine Auswahl





Hainhaus St. Kilian Whisky Bunker City

Die Kilian Destillate reifen in 10 679 Fässern (Stand Februar 2025). Diese lagern in konvertierten, gründlich gereinigten ehemaligen US-Munitionsbunkern in den Hügeln des hessischen Odenwalds (440 m) in Hainhaus, nur wenige Kilometer Luftlinie von der Brennerei entfernt. Seit Januar 2019 reift der Großteil der Whiskyproduktion von St. Kilian in befestigten Bunkern, die unweit der Brennerei liegen. Das täglich 24 Stunden überwachte Gelände in Hainhaus umfasst 74 ha mit 120 Bunkern, die vom derzeitigen Eigentümer, der Odenwald Regional Gesellschaft, gemietet werden können. Die eingezäunte und weitläufige Anlage ist für Besucher nicht zugänglich, jeglicher Zutritt von Unberechtigten wird von der Security geandet. In der Brennerei lagern nach wie vor 1 030 Gebinde, davon überwiegend 30 l Kundenfässer des St. Kilian Fassprogramms.


Die Nutzung von Munitionsbunkern durch die St. Kilian Brennerei war bis 2024 einmalig in Deutschland. Mittlerweile hat jedoch die schwäbische Brennerei Finch einen Teil des Geländes eines früheren französischen Armée Munitionsdepots in Breithülen, das ebenfalls die Bundeswehr nutzte, erworben. Auf 28 Hektar lagern dort 6 000 Finch-Whisky-Fässer in Bunkern, die in ihrem Aufbau und Muster den US-Hainhaus-Bunkern ähneln (Stand Oktober 2024).


Eine Besonderheit bei St. Kilian sind die beiden Steingutbehälter aus einer Obstbrennerei, die Besuchende der didaktisierten Fass-Präsentatation in der Brennerei sehen, wo ebenfalls eine stattliche Anzahl der Private Casks Collection neben exemplarischen Gebinden zu bewundern ist. Sie erlauben den Guides die Veranschaulichung der Reifeprosse und die Darlegung deren aromatischen Ergebnisse. Neben Bourbon Barrels stehen Madeira-, Mizunara-, Rum- oder Weinfässer. Hervor stechen dabei die beiden über hundert Jahre alten Vino de Color Butts der Bodegas Herederos Argüeso von Sanlúcar de Barrameda in Andalusien. Das große schwarze Pineau des Charentes Tonneau, ein ehemaliges Cognac-Fass unterstreicht das komplexe und einmalige Cask-Management-Philosophie bei St. Kilian. Selbst Fässer aus brasilianischem Balsa Holz sehen die Besuchenden.






St. Kilian Bunker City. Hier reifen St. Kilians Schätze auf den Höhen des Odenwalds.


Copyright St Kilian Distillers

St. Kilian Bunker. Platz für ca. 600 Fässer. Copyright St Kilian Distillers



CTO and Master Blender Mario Rudolf explains:


„Bevor wir einen neuen Bunker mit unseren edlen Fässern befüllen, investieren wir zunächst viel Zeit und Hingabe in die Reinigung.
Alle Oberflächen werden rundherum mit heißem Wasser unter Hochdruck gereinigt. Anschließend werden sie getrocknet und gut belüftet.
Nach einer intensiven Reinigungsprozedur steht ein weiterer Bunker zur Lagerung von ca. 600 Fässern zur Verfügung."

Sorgfältige Reinigung ist vor der Beschickung ist ein Muß. Spezielle, ausführliche intensive chemische Tests von Boden, Wänden sowie Raumklima wiesen die lebensmitteltechnische Sauberkeit des Ortes für die Whisky-Reifung nach. Copyright St Kilian Distillers

"Die Bunker stehen mindestens 50 bis 100m voneinander entfernt. Sie liegen auf 440m Höhe in unserem schönen Odenwald.
Jeder Bunker ist mit Waldboden bedeckt, auf dem Sträucher und Bäume wachsen. Das sorgt für ein gutes Mikroklima. Zusätzlich befinden sich in der Decke Kamine, die der natürlichen Belüftung dienen.
Im Bunker wirken die Hitze im Sommer und die Kälte im Winter. Die Reifeprozesse sind dadurch im Jahresverlauf deutlich unterschiedlich."

Copyright St Kilian Distillers

Dieser Temperaturwechsel bewirkt eine intensivere Reifung als im sehr gemäßigten und damit homogeneren Klima Schottlands."

Master Distiller Mario Rudolf führt weiter aus:


Die größten Spitzen und starken Schwankungen, die wir manchmal haben, werden jedoch durch die Bauweise abgemildert.
Die Fässer werden maximal drei übereinander gelagert. Sie ähneln einem typischen Lagerhaus in Schottland und bieten perfekte Reifungsbedingungen für unseren Single Malt Whisky."
Die Temperatur liegt im Sommer zwischen 24 und 26 °C, im Winter sinkt sie nicht unter 10 bis 8 °C. Ein offenes Belüftungssystem sorgt für einen konstanten Frischluftstrom in den Bunkern. Spezielle Stahlgestelle ermöglichen einen stetigen Sauerstoffzufluss in das Holz und sorgen für eine effektive Reifung der Whiskys. Die Luftlinie von Bunker City zur Destillerie beträgt nur sechs Kilometer, auf der Straße jedoch etwa 17 Kilometer.

Das Kilian Trio: David Hynes, Mario Rudolf, Andreas Thümmler 2019.  Copyright St Kilian Distillers
Das Kilian Trio: David Hynes, Mario Rudolf, Andreas Thümmler 2019. Copyright St Kilian Distillers


Im Winter ist der Transport von Whiskyfässern aufgrund von starkem Schneefall und vereisten Straßen oft ziemlich gefährlich.
"Bisher haben wir 40 % Bourbonfässer, 30 % Virgin Casks und 14 % Weinfässer sowie eine Vielzahl von Fässern wie Apfelwein, Bier, Jägermeister usw
Bis November 2023 lagern wir rund 370 verschiedene Fasstypen und -größen“, erklärt Mario Rudolf im Detail.

Mittlerweile sind 21 der 120 Bunker mit St. Kilians reifenden Whiskies belegt.



Internationale Anerkennung WOVEN

Hocherfreut war das Kilian-Team als die Teilnahme am schottischen Projekt WOVEN Superblend World Whisky ein erstes internationales Ausrufezeichen setzte. Es ist wahrlich eine Sensation. Der Superblend enthält neben Malt- und Grain Whiskys von Loch Lomond, Campbeltown, Speyside, Ireland ebenfalls George Dickel Whisky aus Tennessee sowie einen doppelt destillierten nicht-rauchigen St. Kilian Single Malt.


Nach einer Vollreifung von 1 350 Tagen in einem 225 Liter Banyuls-Barrique aus französischer Eiche brachte dieser „einzigartige“ fruchtige Noten in den grenzüberschreitenden Blend ein. Der Vin Doux Naturel aus Roussillon wirkte magisch auf das Aromaprofil. Die Rüdenauer brannten den Spirit aus einem hellen „malzig-süß mit leichten Honignoten“ versehenen Pilsner Malz aus deutscher Qualitätsbraugerste. Es kam aus der weltweit geschätzten Mälzerei Weyermann. Die Würze vergor Kilians Standard-Hefe M1 65 Stunden lang in den hölzernen temperaturkontrollierten Joseph Brown Washbacks aus Dufftown mit einem Fassungsvermögen von 12 000 Liter. Zur Homogenisierung der Wash, die in zwei Brennvorgängen zu je 6 000 Liter gebrannt wird, bewegen Rührwerke diese langsam schonend zu einem sehr fruchtigen Bier. Der weitere Vorteil, die Destillationserträge steigen. Das Beer fraktionierte in der 6 000 Liter Swan Neck Wash Still und anschließend langsam in der 6 000 Liter großen schottischen Feinbrandblase mit Zuschaltung des ‚irischen‘ Reflux-Kondensierers im Lyne Arm in "Standardeinstellung". Wichtig bleibt festzuhalten, dass bei St Kilian der gesamte Vorlauf und Nachlauf zusammen mit den Low Wines grundsätzlich im folgenden Feinbrandlauf redistillierte werden.

 


 

 


Kiliani Editionen

Zu Ehren des heiligen Frankenapostels Kilian, der die unterfränkische Region, insbesondere um Würzburg, christianisierte und nachhaltig prägte, präsentierten die Rüdenauer eine zweite Edition der Kiliani-Reihe mit der Bezeichnung Gosbert.


Kiliani nennen die Franken den Namenstag des heiligen Kilian, der alljährlich am 8. Juli von katholischen Christen gefeiert wird.


„Wir als fränkische Destillerie mit dem Namen St. Kilian haben uns dazu entschlossen, zu Ehren unseres Namensgebers und Schutzpatrons jährlich am 8. Juli die Kiliani Edition herauszubringen“,

freut sich Geschäftsführer Philipp Trützler 2024.



„Die Namen der Kiliani Edition spiegeln dabei wichtige Personen aus dem Leben des heiligen Kilian während seiner Zeit im Frankenland wider.
Wir hatten letztes Jahr als erste Edition Gailana, die Frau des damaligen regierenden Frankenherzogs Gosbert, dem nun die zweite Ausgabe gewidmet ist“,

ergänzte Gründer und Inhaber Andreas Thümmler.


Ursprünglich ein Heide, ließ sich Gosbert vom heiligen Kilian zum Christentum bekehren.


Die Inspiration zur diesjährigen Kiliani Edition 2022 – GOSBERT lieferten ausgewählte Weißweinfässer.


Kiliani Edition 2022 Gosbert

Dieser auflagen-limitierte Single Malt wurde "...aus 100 % reinstem Gerstenmalz mit milder Rezeptur,..." also nicht-rauchig, hergestellt und reifte nahezu vier Jahre in frischen amerikanischen

190 l Weißeichenfässern, die zuvor mit regionalem Weißwein der Sorte Bacchus bzw. Scheurebe befüllt waren.


„Die Rebsorte passt hervorragend in unsere fränkische Heimat und zählt mit zum Aushängeschild vieler Winzer, gerade um die Weinregion Würzburg.
Somit schließt sich der Kreis mit dem Frankenherzog Gosbert, der zur Zeit des heiligen Kilian in Würzburg regierte“,

kommentiert Master Distiller Mario Rudolf die Namensgebung und Prägung des Whiskys durch ein Weinfass.



Eine handverlese Selektion dieser hochwertigen Wein Barriques verleiht der Kiliani Gosbert Edition eine satte, natürliche Bernsteinfarbe und ein Aroma von geradezu "verschwenderischer Fruchtigkeit".


Nicht kältefiltriert und mit einer Trinkstärke von 46 % vol. in die 0,5 Liter Pot-Still-Flasche abgefüllt, verströmt dieser festliche Single Malt Whisky "...ein fruchtiges Bukett von Aprikosen und Pfirsichen, gefolgt von süßen Weinaromen, die sich durch eine genussvolle Schicht von Vanillecreme und saftigen Aprikosen ziehen sowie in ein langes, trocken-würziges Finish mit Noten von Eichenholz und hellen Traubenschalen münden."


Heimat. Terroir

Die St. Kilian Distillers brachten zuvor 2020 eine Signature Edition No. 6 in die Regale. Sie beglückte die Klian Fans. Der junge dreijährige Single Malt gründet auf einer milden, nicht-rauchigen Malz-Rezeptur und kam


„…als echter „Franke“ daher,
sowohl das verwendete Gerstenmalz ist aus Franken,
als auch die Fässer vom Weingut Fürst [Bürgstadt] direkt vor der Haustüre.“

Whisky Macher Rudolf lobte die gelungene regional-heimatliche Kooperation. In der ikonischen gestylten Flasche einer Brennblase erschien der Single Malt mit einer 47,5 % vol Alkoholkonzentration, selbstverständlich in natürlicher Farbe, nicht kühlfiltriert. Doppelt destilliert wurde er in den Jahren 2016 und 2017.

 

Was war das Besondere?

Diese Edition war sicherlich 2020, die bis dahin „fränkischste“ Whisky-Variation aus Rüdenau.

„Da Whisky bekanntlich nur aus drei Zutaten hergestellt werden darf, nämlich aus Wasser, Gerste und Hefe, beeinflusst die Gerstensorte natürlich maßgeblich das geschmackliche Ergebnis,“

betont der gelernte Mälzer Rudolf. Ebenso ist die regionale Herkunft der Gerste für das Aromaprofil entscheidend. Von der Mälzerei Weyermann kam ein Spezial-Malz aus einer Gerstensorte Barke®, die deutsche Landwirte anbauten. Laut Rudolf sorge sie für „…eine ganz eigene, kernige und sehr getreidige Aromatik…“ im Destillat. Die robuste zweireihige Sommersorte


„…hat einen größeren Korndurchmesser und zeichnet sich beim Brauen durch einen geschmacksintensiven und ausgeprägten Körper aus, der von einem angenehmen und weichen Mundgefühl begleitet wird. So erhalten wir beim Single Malt eine perfekte Malzaromatik mit ausgeprägten malzig-süßen Noten,“

bewertet St. Kilians Mastermind die Wirkung des Getreides auf das Destillat.

 

Die Weyermann-Mälzer vermälzten in ihrer Heirloom-Reihe eine von Brauern einst wegen ihrer intensiven Aromen, der ausgeprägten Süße und Malzigkeit, deren Komplexität und des „rustikalen Rückgrats“ sehr geschätzte Traditionssorte klassisch im Keimbecken. Sie darrten nach Pilsner Art ein helles Malz ohne Röstung.

 

Wirtschaftliche Gründe, die Ernteerträge waren um rund ein Viertel geringer als bei heute üblichen Sorten, führten die Barke um die Jahrtausendwende in die Ausmusterung. Ihre industrielle Wiederentdeckung durch Weyermann-Spezialisten erlaubt nunmehr Brauern wieder helle Lagerbiere mit einem vollmundigen Geschmack, ausgeprägten Malz- und Karamellnoten, abhängig von vom jeweiligen Malzröststil zu brauen. Whisky-Brenner können sich ebenfalls dieser Gerstensorte zuwenden und damit markantere, charaktervollere Destillate brennen, die sich in Fasskulturen zu köstlich komplexen Single Malts entfalten. Vorausgesetzt sie wählen die schottische Brennmethode der Redistillation von Vor- und Nachläufen im Feinbrand.



Weinlagen in Bürgstadt.

Spätburgundertrauben kurz vor der Lese. Mario Rudolf prüft das Lesegut.


 

Wie so oft, das Gute liegt so nah. Von den Hügeln Rüdenaus blickt Rudolf hinüber zu den Bürgstädter Weinbergen. Dort wachsen an den Berghängen die besten fränkischen Spätburgunderreben, deren Trauben Paul Fürst und sein Sohn Sebastian mit ökologischen Methoden zu hochwertigen, charaktervollen Rotweinen im burgundischen Stil ausbauen.


Die Spontanvergärung von ganzen Trauben ist für die VDP-Winzer selbstverständlich. Penible Pflege der Rebstöcke, bodennahe Erziehung, Anpflanzen von alten niedrigwachsenden Burgunderklonen, dichte Rebstockzahlen, Düngung mit selbsterzeugten Kompost, darunter Pferdemist, Blumenbegrünung der Rebzeilen, selektive und gestaffelte Handlese sowie extrem niedrige Ertragerziehung führen zu qualitativ hochwertigen Weinen. Maischegärung mit natürlicher Hefe in offenen Holzbottichen, schonende Pressung in einer kleinen Bucher-Korbkelter und eine lange 13- bis 18-monatige Reifelagerung auf der reinigenden Hefe in Premium Barriques aus französischen Eichenhölzern, insbesondere aus engporiger Tronçais-Eiche aus Zentralfrankreich. Die Weinmacher schwören auf 228 l Pièces Bourguionnes aus burgundischen Tonnellerien. Ein Who is Who der Elite liegt im Fürst-Keller: Damy Pere & Fils in Meursault, Rousseau in Couchey und Gevrey-Chambertin, François et Freres in Saint-Romain. Eine Besonderheit ist die Ein-Mann-Tonnellerie von Jean-Noël Minier in Chagny mit einer jährlichen Produktion von lediglich 240 Tonneaux.



Extrem rares 228 Barrique aus Burgund von der Ein-Mann-Tonnellerie von Jean-Noël Minier. VDP-Winzer Sebastian Fürst baute darin einen Spätburgunder aus.                                            Copyright St Kilian Distillers
Extrem rares 228 Barrique aus Burgund von der Ein-Mann-Tonnellerie von Jean-Noël Minier. VDP-Winzer Sebastian Fürst baute darin einen Spätburgunder aus. Copyright St Kilian Distillers

 

Aufmerksame Augen entdecken jedoch Fässer der niederösterreichischen Binderei Stockinger. Weltweit in der Weinwelt von Spitzenwinzern begehrt, zählen sie zu den noblen Preziosen der Fassmacherkunst. Das 120 bis 250 Jahre langsam wachsende Eichenholz kommt natürlich aus Österreich, aber ebenfalls aus Deutschland, Ungarn, Slovenien und Transsilvanien. Das Rohholz wird im Freien Regen, Schnee, Wind und Sonne ausgesetzt, damit die abträglichen bitteren Gerbstoffe aus den Rohdauben ausgewaschen werden. Bis zu zehn Jahre für 500 l große Lagerfässer (Tonneaux) und mindestens zwei Jahre und mehr für die 225 l Barriques Bordelaises. Das Beste ist für Fürst ein Muss. Sommeliers, national und international, loben daher die Fürst-Weine. So wählten Falstaff-Juroren 2003 Senior Paul und 2018 Junior Sebastian jeweils zu deutschen Winzer des Jahres. Glücklich sind jene Brenner, die derartige Juwele in ihrer Region entdecken und für die Reifung der Destillate erwerben. Es ist nicht verwunderlich, dass selbst die Speyside Distillery The Macallan Barriques vom Weingut Fürst bezieht.



Im Frühjahr 2025 befüllte das Kilian Team die frischen Stockinger Barriques mit Heimat Malt. Zuvor hatte darin der Bürgstadter VDP Winzer Sebastian Fürst einen Spätburgunder ausgebaut.
Im Frühjahr 2025 befüllte das Kilian Team die frischen Stockinger Barriques mit Heimat Malt. Zuvor hatte darin der Bürgstadter VDP Winzer Sebastian Fürst einen Spätburgunder ausgebaut.

 

Whisky-Macher Mario traf auf den Wein-Macher Sebastian. Die Mischung zwischen beiden Churfranken stimmte. Der Rüdenauer bekam Fürst-Barriques zur Vollreifung der Kilian Spirits. So entfalteten sich die Barke-Destillate in jenen frischen Fässern in denen zuvor Sebastian drei Jahrgänge Spätburgunder aus den heimischen Spitzenlagen ausbaute.

 

Im VDP Weingut Fürst in Bürgstadt. Nach dem Ausbau der Rotweine werden die erstklassigen 2228 L Barriques nachhaltig mit St Kilian Destillaten belegt.


Wein Macher Sebastian und Whisky Maker Mario vereinbaren die Lieferung der VDP Fürst Rotwein-Fässer.




Der Signature Six ist damit ein Single Malt Whisky mit echtem Terroir-Charakter, der einen eindeutigem Bezug zur Heimat aufweist, wenn auch die zwei weiteren Fass-Komponenten der Rudolf-Ausmischung in Form von Rye- und Bourbon-Barrels aus den USA kamen. Die Noten vom Rye-Fass unterstreichen dabei gut die getreidigen Noten des fränkischen Barke-Heirloom Malts. Die Aromatik ist eine Synthese aus 30 % Spätburgunder 228 l Barriques aus französischer Eiche vom VDP Weingut Paul Fürst, 25 % First-fill 190 l Bourbon Barrels aus American Oak der Old Forester Distillery sowie aus 45 % First-fill 190 l Rye Whiskey Barrels von der Brown-Forman Distillery Early Times, beide in Louisville, Kentucky.


„Gelbes Gold steht im Glas, Noten feiner Gerbsäure und reifer Trauben strömen in die Nase.
Eine feine Süße eröffnet den Geschmack, den Aromen von Wein und Getreide begleiten.
Im Nachklang erscheint eine feine Würze, süß, trocken und lang anhaltend,“

meint der Schöpfer Rudolf.

 

Der heimatliche Bezug setzte sich prominent mit einem Sommer-Whisky fort. Die Kiliani Edition Burkard erheischte 2023 Aufmerksamkeit. Kiliani Editionen erscheinen alljährlich zu Ehren des Schutzheiligen der Franken am Festtag des Heiligen Kilian (8. Juli). Die limitierte Serie wird mit 46 % vol. nicht kühlfiltriert und ohne Zuckerkulör in natürlicher Fassfarbe abgefüllt.


Wer war St. Burkard? Der Heilige war ein angelsächsischer Benediktinermönch und Priester. Der Schüler des heiligen Bonifatius wurde von seinem Mitbruder und Lehrer, dem Erzbischof von Mainz, zum ersten Bischof von Würzburg geweiht. Im Jahr 752 ernannte Burkard die frühen irischen Missionare Kilian, Kolonat und Totnan zu Schutzheiligen des fränkischen Bistums.

 

Der Heimatbezug ist nicht nur mit der Titelvergabe voll ausgeprägt: Die Grundlage des Burkard Single Malts ist eine zweireihige Bio-Sommergerste der Sorte RGT Planet, die von Mälzern und Bierbrauern wegen ihrer Korngröße sowie ausdrucksstarken Aromatik gerne verwendet wird. Nur wenige Kilometer Luftlinie von der Brennerei entfernt sähte der zertifizierte Naturland-Landwirt Andreas Henn im Auftrag von St. Kilian 2019 die für die ökologische Landwirtschaft empfohlene Gerste an einem Südhang aus. In der Gemarkung Reichartshausen im bayerischen Odenwald gedieh das Getreide nach ökologisch-biologischen Methoden. Die August-Ernte von 24 Tonnen vermälzte Weyermann im Zweigbetrieb in Haßfurt in Keimkästen nach dem Muster eines hellen Pilsner Malzes zu „…einem Whisky-Braumalz.“ Rudolf war von der Qualität des „milden, nichtrauchigen Bio-Malzes“ überzeugt, denn er freute sich:


„…die erste Handbonitierung bestand die Geschmacksprobe…aus der Region, aus ökologischem Landbau und in Unterfranken vermälzt. Was will man mehr. Terroir matters!“

 

Im Frühjahr 2020 brannte das Kilian Team mit Freude und Anspannung aus den nach der Vermälzung der Bio-Gerste verbliebenen 19 Tonnen Malz die ersten Heimat-Malt-Destillate. Die Gärung in den hölzernen temperaturkontrollierten Bottichen dauerte im Schnitt etwa 80 Stunden (65 werktags bis 115 h am Wochenende). Das 8 % vol-Bier fraktionierten die Brenner zuerst in der Raubrandblase und danach die Low Wines schonend und langsam in der zweiten Stufe in der Spirit Pot Still. Beim zweiten Destillationsgang und den folgenden durchmischten sie, wie in Schottland üblich, stets den Rohbrand mit dem Vorlauf und Nachlauf des folgenden Feinbrands:


„Die Seele des St. Kilian Heimat Malts entstand.“

Pro Tonne Bio-Malz erreichten die zufriedenen Brenner eine Ausbeute von rund 400 Liter reinen Alkohol. „Wir destillierten mit der kühlenden Refluxpipe im Lyne Arm. Unsere Messzahl des Rückflusses lag bei 750, sonst üblich ist ein Standard von 500,“ erklärt Rudolf das Verfahren,


“…der Heimat Malt ist daher sehr fein und sauber,
dennoch in Aromen und Geschmack sehr charaktervoll…
wegen seiner Reinheit reift er schnell in den Fässern.“

 

Der New Make kam mit einer reduzierten Konzentration von 58 % vol in 225 l große Barriques. Sonst beträgt die Standard-Fassfüllstärke bei Kilian 63,5 % vol. Für das Kiliani-Burkard-Vatting wählte Rudolf drei Fässer aus dem Bestand aus, in denen der Bürgstädter Winzer Christoph Walter rote Weine aus handgelesenen Spätburgundertrauben „im burgundischen Stil“ vinifiziert hatte. „Mehr Heimat und Regionalität beim Whisky geht nicht,“ meint denn der aus Amorbach stammende Rudolf.


„Unsere Weinberge sind unsere Existenzgrundlage. Deshalb liegt uns die Erhaltung der natürlichen Bodenfruchtbarkeit besonders am Herzen.

Winzer Christoph Walter
Winzer Christoph Walter
Wir bemühen uns um einen naturnahen Weinbau durch Verzicht auf mineralische Stickstoffdüngung, Dauerbegrünung in mindestens jeder zweiten Rebzeile, Ausbringung von Stallmist und Kompost und einen verantwortungsvollen Umgang mit Pflanzenschutzmitteln,“

schreibt Winzer Christoph Walter.

 


Weinlese per Hand ist im Weingut Walter ein Muß: Spätburgunder.

Auf rund vier Hektar der von internationalen Weinsommeliers gerühmten Lage Centgrafenberg mit „…Buntsandsteinverwitterungsböden wachsen vor allem Früh- und Spätburgunderreben, aber auch Domina, Regent, Müller – Thurgau, Kerner und Bacchus.“ In der Südlage Hundsrück wächst in wenigen Zeilen (0,13 ha) der aromadichte Spätburgunder für deren herausragende Qualität nicht nur Walter, sondern Bürgstadts Winzerkollegen national und international renommiert sind. Dabei erstrebt Walter keine großen Mengen an, sondern schränkt die Erträge zwischen 20 bis maximal 30 Hektoliter pro Hektar ein. „Nicht Quantität, sondern anspruchsvolle Wein-Qualitäten sind mein Ziel.“


Die haltbaren, charaktervollen und reintönigen Walter-Lagenweine Frühburgunder und Spätburgunder werden ausschließlich in Barriques jeweils 24 Monate lang und daran anschließend zwei Jahre in der Flasche vinifiziert.

 

Nur maximal drei Mal belegt der Winzer die Barriques mit den Rotweinen. Nach der zweijährigen Reife werden die Fässer entleert und die Innendauben über einen durch das Spundloch eingeführten Innenreinigungskopf mit reinem kaltem Wasser ohne Chemie schonend von Hefe-, Weinstein und anderen Stoffen gesäubert. Eine Schwefelung ist verpönt, da die Fässer nach dem Reinigungsprozess sofort wieder mit neuen Jungweinen befüllt werden.


„Nach drei Belegungen sind die Fässer ruhig,
die Poren der Innenseite dicht.
Sie eigenen sich nicht mehr für die Rotweinreifung,“

meint Walter. In dem kleinen, feinen von Gaul & Millau empfohlenen Familienweingut suchte Mario Rudolf für seinen Heimat Malt nach heimischen Fässern, in denen sich das Heimatdestillat zu Whisky wandeln sollte.

 

Das Spezielle. Die 225 Liter aufnehmenden Gebinde banden fränkische Küfer in der südlich von Würzburg gelegenen Büttnerei Assmann nach traditionellen Methoden aus einer heimischen Spessart-Traubeneiche. Diese Eichenart genießt national und international unter Spitzenwinzern einen guten Ruf. Geeignete alte Eichenbäume suchte Küfermeister Andreas Assmann höchst persönlich im Spessart aus. Die Rohdauben lagern allerdings mindestens drei Jahre bei Wind und Wetter im Freien bevor sie zu Fässern verarbeitet werden können. Walters Auswahl wird Medium getoastet, ein neues kostet über 600 Euro (Stand Juli 2023).

 

Spannend ist die aromatische Wirkung des mit 46 % vol abgefüllten Single Malts.


„Die neue Kiliani Edition Burkard verbindet demnach die Natürlichkeit des regionalen Gerstenmalzes mit der Finesse feinster Spätburgunder Weine aus Franken…
Mit der Kraft der Spessarteiche entwickelte sich ein einzigartiger Single Malt Whisky von charakteristischer Aromatik und beeindruckender Tiefe…
Die intensive Fruchtpalette reifer Pfirsiche, Aprikosen und Melonen, abgerundet von süßer Vanille und roten Trauben, erhält mit wärmender Eichenwürze sowie dezenten Tanninen zusätzliche Tiefe
und verspricht ein außergewöhnliches Geschmackserlebnis. Abgerundet von süßer Vanille und roten Trauben, verströmt das gereifte Destillat ein fruchtiges Bukett von reifen Pfirsichen und saftigen Aprikosen.
Gepaart mit wärmenden Gewürzen, subtilen Eichennoten und feinen Tanninen entsteht ein harmonisches und gleichzeitig außergewöhnliches Geschmacksprofil,“

freut sich Kilians Mastermind Rudolf.

 

Im zollfreien Bunker reifen unter Verschluss St. Kilians Whisky Preziosen.

Ein Rundgang durch die St. Kilian Bunker City offenbart ein Eldorado für Weinkenner. Neben klangvollen Namen renommierter Weingüter aus Bordeaux, Burgund, Roussillon, Jura, Veneto oder der Toskana finden sich darunter ebenfalls das Pfälzer Weingut Studier, das rheinhessische VDP Weingut Schloss Westerhaus sowie das württembergische VDP-Weingut Rainer Schnaitmann, die zuvor in Premium-Eichholzgebinden die Rebsorten Bachus (Scheurebe), Chardonnay, Dornfelder, Dunkelfelder, Lemberger, Merlot, Spätburgunder, Trollinger, Furmint u.a. vinifizierten. Nationale sowie internationale, vorwiegend französische, sogar ungarische Küferei-Namen (Oremus) schmücken die Reifeorte der Kilian-Spirits.

 

„Unser Spirit harmoniert extrem gut mit den Rotweinaromen. Das war von Anfang an eine Erfolgsstory aus aromatischer Sicht.
Unser fruchtig süßer öliger New Make mit seinen frischen Apfel- und Birnennoten und seiner grazilen Malzigkeit lässt dem Rotwein einfach auch Platz sich zu entfalten.
Es entsteht keine Konkurrenz, sondern ein harmonisches Miteinander.
Dazu kommt noch unsere Liebe zu gehaltvoll kräftig fruchtigen Rotweinen aus aller Welt, aber natürlich auch immer äußerst gerne aus der Region.
Wir sind heimatverbunden und bodenständig,“

urteilt Kilians kreativer Whisky-Macher Rudolf.

 

Damit nicht genug, da wäre der Apfelwein von Marios eigenen Streuobstwiesen. Erste St. Kilian Single Malts mit einem Apfelwein-Finish begeisterten die Besucher, die eine Distillery-only Hand Filled Version mit 48 % vol. im Juli 2019 erwarben. Den Whisky destillierte der Head Distiller Zoltán Fódi am 15. Juni 2016 und legte ihn zur Reifung in ein 190 Liter großes Bourbon-Apfelwein-getränktes Barrel aus amerikanischen Eichenholz.


Eine zweite DISTILLERY ONLY EX-APFELWEIN- ONLINE EDITION auf 480 Flaschen limitierte Einzelfass-Abfüllung mit 47,9 % vol. erschien im Jahr 2020. Rudolf hatte einen Äppel-Woi selbst gekeltert und diesen zur Reifung in ein ehemaliges Jack Daniel Bourbon Barrel für 183 Tage zum aromatischen Ausbau gegeben. Nach der Entleerung des Fasses wurde der Apfelwein als Hauswein und von Freunden getrunken. Das leere Fass mit den intensiv Apfelwein-getränkten Dauben befüllte der Unterfranke mit einem zweifach destillierten St Kilian New Make. Am Ort der Brennerei reifte das Destillat in vier Jahren zu einem Whisky heran. Nach der Reifezeit im Mai 2020 zeigten sich laut Rudolfs Aussagen:


"Aromen von Waldhonig mit einer leichte Säure, gefolgt von einer herben Note und feinen Apfelaromen, spritzig und frisch."


Ehemalige 190 l Bourbon Barrels in denen ein St Kilan Single Malt reifte und danach ein Apfelwein aus der Kelterei Kuhn, Elsenfeld
Ehemals mit Bourbon belegte 190 l gecharrte Barrels in denen ebenfalls St Kilian Malts ihre aromatische Prägung erhielten, reiften die 6,5 % vol Apfelweine Oskars Mische. Sie kamen von der klimaneutralen Kelterei Kuhn, Elsenfel-Rück am Main, im Februar 2025 zur Brennerei.

 

Viva Italia. Valpolicella

Der dynamische Master Blender und ehemalige Brauer und Mälzer Rudolf liebt Weine, insbesondere die körperreichen trockenen Amarone della Valpolicella aus der Cantine Claudio Lenotti haben es ihm angetan. Frische Amarone-Gebinde (nicht zum Transport geschwefelt!) veredeln während einer Vollreifung die doppelt destillierten Kilian Spirits. Sie gaben der Erstausgabe des Bud Spencer Single Malt Batch 1 ein begeisterndes aromatisches Rückgrat. Die dick-öligen Schlieren lassen einen aromadichten Whisky mit vollem Körper vermuten. Die Nase wird nicht enttäuscht, intensiv fruchtig-frische Aromabündel sowie Noten von Malzbonbons umschmeicheln das Riechorgan. Rudolfs Rezeptur mischte geschickt nichtrauchige St. Kilian Malts, die in first fill Bourbon Barrels (80 %) und in Lenotti-Amarone-Fässern (20 %) eine Vollreifung erfuhren. Rudolfs Methode, stets ausgewählte vollreife Fasskulturen geschickt miteinander aromatisch zielführend zu verheiraten, bestätigte die positive Resonanz der Whisky-Gemeinde. Die neue Kilian-Marke war sofort ausverkauft.

 

Eine  St. Kilian Signature Edition No. 2 hatte bereits 2019 überzeugend die aromatische Vielfalt eines von botti di legno di rovere drei Jahre lang geprägten Whiskys made in Germany bestens illustriert. Blender Rudolf komponierte aus 225-Liter Barriques, 325/310-Liter-Fässern sowie vom Bremer Küfer Christoph Krogmann zurück gebauten Gebinden mit einem Volumen von jeweils 50 Litern eine mustergültige Cuvée.

„Die kräftigen 54,2 % vol haben sich als genau richtig erwiesen,
um die fruchtig-komplexen Aromen aus den Amarone-Fässern perfekt zu transportieren.“

Den ungetorften Whisky mit einer Alkoholstärke von 54,2 % vol beschreibt St. Kilians wissenschaftlicher Mitarbeiter Dr. Heinz Weinberger:


„Er überzeugt durch dichte Fruchtnoten von rotem Beerenkompott, reifen Pfirsichen und cremiger Vanille,
 welche mit einer dezent wärmenden Eichenwürze
sowie einem filigranen Tanningerüst eine perfekte Balance bilden.“

Die Islay-Whisky-Legende Jim McEwan - ehemaliger Distillery Manager von Bowmore und Director von Bruichladdich - verblüffte im November 2022 mit seiner Wertung das Publikum auf Schloss Thurnau:


„Well, what do I think about this whisky? [...]
Mmh … it’s fantastic … it’s really well distilled.


Der legendäre Jim McEwan lobt Mario Rudolfs Destillierkünste sowie Fassmanagement



St Kilian und Amarone

Im März 2024 stellten die St. Kilian Distillers die exklusive Einzelfassabfüllung "Brand Ambassador's Choice" auf der Messe Whisky Time Frankfurt vor. Ausgewählt hatte das Amarone-Fass St. Kilians Markenbotschafter Christoph B. Albietz persönlich.





 

In der Reihe Brand Ambassador's Choice erschien  die rauchige Sonderedition, erkennbar am weißen Label. Den Single Malt destillierte das Kilian Team doppelt aus schottischem Torfrauchmalz mit einem Phenoldichtet von 80 ppm (HPLC). Die Synthese aus Gerstenspirit und Wein reifte vier Jahre in einem 310 Liter frischen Amarone Fass von der Cantine Lenotti aus dem italienischen Bardolino am Gardasee, das dort mehrere Jahre den roten Weinen eine harmonische Note unter geringem Sauerstoffeinfluss ermöglichte. Lenottis Fässer werden bis zu sieben Jahre lang mit Amarone Weinen und anfänglich anderen roten Weinen belegt. Die Folge ist eine faszinierende Komplexität und beeindruckende Palette dunkler Fruchtnoten, die sich harmonisch mit dem angenehmen Torfrauch-Noten verbinden.






Die Brand Ambassador's Choice Edition istselbstverständlich weder gefärbt noch kühlgefiltert. Sie wurde in der natürlichen Alkoholkonzentration von 59,7 % vol. in nur 600 St Kilian Pot-Still-Flaschen abgefüllt.

 

Christoph B. Albietz selbst ist begeistert von seiner Wahl, die im Sinne des Mottos "Teilen macht Freude" getroffen wurde:

"...Das ex Amarone Fass – peated war mit Abstand das meistgewünschte und meistnachgefragte in vielen meiner Gespräche.
Daher habe ich zahlreiche dieser Fässer verkostet und mein persönliches Lieblingsfass ausgewählt,
gewissermaßen für unsere treuen Fans.“

 


Brand Ambassador Christoph Albietz ist seit 2024 bei St Kilian beschäftigt.
Brand Ambassador Christoph Albietz ist seit 2024 bei St Kilian beschäftigt.

"Offizille Tasting-Notes:

 

Aussehen:                                 Dunkles Rosé

 

Aroma:                                       Eine betörend aromatische Kombination von dunklen Trauben, saftigen Kirschen und roten Johannisbeeren, ergänzt durch süßen Torfrauch und subtile BBQ-Noten, wird durch eine Spur Vanille sowie würzige Eichentöne abgerundet.

 

Geschmack:                              Die elegante Fruchtsüße von dunklen Trauben, reifen Kirschen, saftigen Erdbeeren und roten Johannisbeeren, kombiniert mit cremiger Vanille, wird von einer gleichzeitig wärmenden Eichenwürze mit einer Prise Nougat perfekt ausbalanciert und dabei sanft von süßlichem Torfrauch umhüllt.

 

Nachklang:                               Die cremig-süße, rote Fruchtmarmelade hallt mit Nougat, sanftem Torfrauch, dezent aschigen Nuancen sowie leicht trockenen Tanninen sehr lange nach."

Quelle: Presseveröffentlichung St Kilian



 

Ein Franke und das Veneto

Bereits im Jahr 2022 erschien die sechste St. Kilan Auflage der Ambassdor’s Choice Abfüllung. Sie entstand in Zusammenarbeit mit dem fränkischen Whisky-Tutor und Autor Udo Sonntag der Bio graphie A Journeyman's Journey. Die Geschichte von Jim McEwan.


Der Single Malt reifte ausschließlich in zwei mit Amarone-Wein vorbelegten Fässern vom Weingut Claudio Lenotti aus der Weinregion Bardolino.


Amarone, was ist das eigentlich?

In den von Udo Sonntag für seine Edition ausgesuchten 310 Liter großen Eichenholzfässern hatte zuvor Winzer Claudio Lenotti einen Amarone della Valpolicella Classico ausgebaut. Der Rotwein mit einer Alkoholkonzentration von 15 % bis 16 % vol. wurde aus teilrosinierten, getrockneten Trauben der klassischen Rebsorten Corvina, Rondinella und Molinara, die in einem begrenzten Gebiet nördlich der Stadt Verona wachsen, Monate nach der Ernte gekeltert. Lenottis 53 000 Amarone-Wingert "Vigneto La Grola" liegt in der Valpolicella Gemeinde Sant Ambrogio.


Die handgelesenen Trauben, jeweils fünf bis sechs Kg, werden gesäubert und in Obstkisten in speziell belüfteten Räumen langsam getrocknet. Danach werden die inzwischen teilrosinierten Trauben zu einem trockenen, hochkonzentrierten Wein nach einem traditionellen Verfahren verarbeitet. Dabei wird Amarone nur in den besten Jahrgängen produziert.


Die Herstellung des Amarone-Weins ist außergewöhnlich: die handgelesenen gesäuberten und selektionierten gesunden Trauben der Sorten Corvina (70 %), Rondinella (25 %) und Oseletatrauben (5 %) werden über hundert Tage - vor Sonne geschützt - auf luftigen Obstträgern aus Kunsstoff in belüfteten, klimatisierten, überirdischen Hallen getrocknet. In einer pilzfreien Atmosphäre erfolgt eine langsame zwei- bis viermonatige Trocknung der Trauben. Das sogenannte Appassimento bewirkt eine potentielle Verdichtung von Geschmack und Aromen. Die Trauben verlieren während dieser Phase bis zu 50 % Wasser. Beim Keltern, einer sehr leichten, schonenden Pressung, ergibt sich ein süßer Most mit intensiver Frucht, üppigen Aromen und purpurner Farbe. Nach der langsamen und schonenden rund vier- bis achtwöchigen temperaturkontrolierten Gärung und Mazerisierung mit Traubenschalen (22-23°C) entsteht ein alkoholstarker, vielschichtiger, körperreicher, meistens trocken ausgebauter fruchtbetonter Rotwein mit ausgeprägtem kraftvollen Charakter.


Amarone Herstellung in der Cantina Lenotti. Frisches Lesegut, Trocknung und klimatisierte Reifung.
Fotos Copyright Mario Rudolf

Eine anschließende dreijährige aerobe Reifung im erstklassigen Eichenholzfass (vorzugsweise französische Eiche) und im klimatisierten, luftbefeuchteten ebenerdigen Lager mündet in samtige, seidige Weine mit einem Bukett von opulenten Fruchtaromen von vollreifen Beeren, Trockenobst und komplexen Nuancen von Gewürzen wie Nelken, Vanille, Marizpan sowie Tabak, reiner Kakao, Bitterschokolade und zarter Rauch. Wegen des relativ hohen Tanningehalts der Jungweine ist eine mindestens dreijährige Reifung im Holzfass absolut notwendig, um die Amarone Weine zu harmonisieren und dabei die adstringierenden Tannine zu bändigen. Damit die fruchtigen Aromen nicht durch einen zu hohen Sauerstoffeinfluss schwinden, achtet der Winzer auf die Entstehung der Ullage. Regelmässig gießt er daher frischen Wein nach, um diesen abträglichen Effekt zu vermeiden. Der Jungwein kommt zunächst in größere Eichenholzgebinde bis zu 500 Liter, danach folgt ein Harmonisierung in kleineren Fässern von 310 l bis 225 l. Eine daran anschließende einjährige Flaschenreifung macht den Wein geschmeidiger. Früher sechs Jahre, heute sieben, nach der Lese verlassen jährlich zwischen 6 000 und 7 000 0,7 Liter Flaschen das Weingut Lenotti.


Von der Weinwelt wird der Amarone della Valpolicella DOCG Classico als der hochwertigste Rotwein der Region Veneto sehr geschätzt. Als Trinktemperatur empfiehlt Claudio Lenotti 18 bis 19°C in großen bauchigen dünnwandigen Gläsern (Riedel Sommelier). Die Dekantierung zur vollen Entfaltung der Aromen des Amaraone Weins etwa eine Stunde vor Genuß ist ist ein Muss.


St. Kilian Amarone. Wie schmeckt er?

St. Kilans Ambassdor’s Choice Udo Sonntag wurde aus ungetorftem Malz (100 % reines Gerstenmalz der Sorten Pilsener Malz und dunkleres Münchner Malz) in den Forsyth Pot Stills in Rüdenau doppelt gebrannt. Nach der Vollreifung in zwei frischen Amarone-Fässern füllte das Team den Single Malt mit natürlicher Fassstärke von 54,2 % vol ab. Das rötliche Farbenspektrum im Glas belegt die prägende Herkunft. Der Alkohol ist sehr gut eingebunden. Das zeugt von einer langsamen und sauberen Destillation.


Der Single Malt Whisky erfreut die Nase wie ein Amarone-Wein mit


„…dichten Fruchtnoten von rotem Beerenkompott, reifen Pfirsichen und cremiger Vanille,
welche mit einer dezent wärmenden Eichenwürze sowie einem filigranen Tanningerüst eine perfekte Balance bilden,“

meint Whisky-Macher Mario Rudolf,



„…Duft von reifen Erdbeeren, Himbeeren und saftigen roten Pfirsichen wie auch süße Vanillecreme, verfeinert mit frischen Minzblättern sowie subtilen Kakaonoten.“

Auf der Zunge schmeichelt ein cremiger fruchtbetonter frischer Kilian – Assoziation von Himbeeren, Erdbeeren kommen auf - gefolgt von würzigen Eichennoten, die den Malt sehr spannend und abwechslungsreich erscheinen lassen.



Rosinierte Amarone Trauben auf Schilfmatten. Eichenholzfässer in der Cantine Lenotti. Frisch entleerte Fässer aus Bardolino erreichen zur sofortigen Befüllung St. Kilian.

Fotos Copyright Mario Rudolf


St. Kilans Ambassdor’s Choice Udo Sonntag setzt sich aus einem Vatting von zwei Whiskies zusammen, die jeder für sich seit 2018 bzw. seit 2019 im Amarone-Fass (2671, 3456) ihre prägende Vollreifung erfuhren. Somit ergänzen sich beide Aroma-Profile und vergrößern die Komplexität des Single Malts.


„Wir machen bei Sankt Kilian keine Finishings,“

betont der Amorbacher Rudolf.


Die Ambassador’s Choice No. 6 ist nicht-kühlfiltriert und nicht mit Zuckerkulör gefärbt. Es wurden nur

1 380 0,5 l Flaschen per Hand am 15. September 2022 abgefüllt. Als ältestes Destillationsdatum wird 16.Januar 2019 angeführt.



 



St. Kilians Whisky Macher Mario Rudolf und Whisky Tutor Udo Sonntag.

Foto Copyright St. Kilian Distillers


Wer ist Udo Sonntag?

"Vor gut 30 Jahren begann alles mit einem Whisky als Geschenk. Sie stammte von einem Freund aus England. Der Beginn einer lebenslangen Entdeckungsreise. Daraus wurde eine große Leidenschaft für die Aromen, für die Brennereien, deren Geschichten und den Menschen hinter dem Whisky. Schottland ist mir im Laufe der Zeit sehr ans Herz gewachsen und aus Bekanntschaften wurden Freunde…"


Signature Edition 2025

St. Kilian erweiterte das Portfolio mit einem rauchigen Single Malt Whisky, der Qualität und Innovationskompetenz markant dokumentiert. Ein aus schottischen Torfrauchmalz in schottischen 6 000 Liter Swan Neck Pot Stills doppelt destillierter Spirit reifte ausschließlich in Amarone Fässern aus dem Valpolicella in ehemaligen militärisch genutzten Bunkern unter sehr guten Reifebedingungen in den Höhen des Odenwalds.

 

Mit der Signature Edition 15 brachte St. Kilian Distillers am Valentinstag 2025 eine exklusive Abfüllung auf den Markt, die durch intensiven Torfrauch-Noten und eine Vollreifung in Amarone Weinfässern des Weinguts Claudio Lenotti besticht.


"Diese rauchige Edition ist eine Hommage an die Handwerkskunst der Destillerie und
bildet das torfige Pendant zur begehrten Signature Edition TWO von 2019",

meint der Whisky Blender Mario Rudolf.

 


Signature Edition Fifteen
Signature Edition Fifteen


Die fünfzehnte Ausgabe der Signature Edition destillierte das Kilian Team aus schottischem Torfrauchmalz mit einem beeindruckenden Phenolgehalt von 80 ppm (HPLC). Die Mälzer der Glenesk Maltings in Montrose, südlich von Aberdeen, an der Nordseeküste gelegen, hatten das Malz aus schottischer Gerste in ihrem Kiln mit einem Rauch aus Torf von St Fergus Moss nahe Pitsligo "eingeräuchert". Mit einem 30 Tonnen Truck kam das peated malt direkt aus Schottland. St Kilian bezieht exklusiv das Torfrauchmalz einmal jährlich.


Reifen konnte der neue Whisky für drei Jahre in ehemaligen Amarone Fässern unterschiedlicher Größen, in Rückbauten von 50 l und 100 l (Fassfabrik Alfred Krogemann, Bremen) sowie in originalen 310 l großen Gebinden. Letztere kamen direkt nach der Entleerung des trockenen aromareichen Amarone della Valpolicella aus den Lagen der Gemeinde Sant Ambrogio ungeschwefelt nach Rüdenau.


Die Folge: Die weinigen Aromen der Fässer in Verbindung mit den eleganten Fruchtakzenten und intensiven Rauchnoten des St. Kilian New Make machen diesen Single Malt Whisky zu einem unverwechselbarem Geschmackserlebnis.

 

Für Master Distiller Mario Rudolf ist die Signature Edition 15 die ideale Ergänzung der Serie:


„Die hochwertigen Amarone Fässer von Claudio Lenotti sind absolut einzigartig.
Mario Rudolf
Mario Rudolf

Sie verleihen unserem Whisky eine beeindruckende Tiefe und außergewöhnliche Aromenvielfalt.
Mit diesem Single Malt wollten wir ein rauchiges Pendant zur legendären Signature Edition TWO schaffen, die ebenfalls in Amarone Fässern gereift ist – ein Whisky mit markantem Charakter und authentischer Seele.
Ich bin überzeugt, dass uns das hervorragend gelungen ist.“

 

Der limitierte Single Malt Whisky ist sebstverständlich weder gefärbt, noch kühlgefiltert und wurde mit einer Alkoholkonzentration von 53,3 % vol in die ikonische 0,5-Liter-Glasflasche in Brennblasenform abgefüllt.



Aromen-Beschreibung von Dr. Heinz Weinberger, St. Kilian


"Aussehen:        Bernstein mit rötlichen Reflexen

 

Aroma:            Ein verführerisch fruchtiges Bouquet aus roten Beeren, Waldfrüchten, dunklen Kirschen und reifen Pfirsichen entfaltet sich harmonisch, begleitet von süßem Torfrauch, zarten BBQ-Akzenten, einer Nuance Vanille und würzigem Eichenholz.

 

Geschmack:     Die samtige Fruchtsüße von dunklen Kirschen, saftigen roten Johannisbeeren und reifen Pfirsichen verschmilzt mit cremiger Vanille, während wärmende Eichenwürze und ein Hauch von Kakao eine perfekte Balance schaffen, die von aschigem Torfrauch umhüllt wird.

 

Nachklang:       Cremig-süße Noten von roterFruchtmarmelade verweilen lang und intensiv, getragen von Zartbitterschokolade, feinem Torfrauch, leicht trockenen Tanninen und eleganter Eichenwürze."

 


 

Amarone Spezial Tenuta Sant' Antonio


In der Bunker City finden aufmerksame Augen Fässer, die auf einen anderen Amarone Winzer hinweisen.


Amarone Fass, das die Küfer der französischen Tonnellerie Ardour in Armagnac aus französischer Eiche banden und Mario Rudolf im Weingut Tenuta Sant' Antonio sah. Copyright St Kilian Distillers.



Mario Rudolf klärt auf:


"Von Tenuta Sant' Antonio hatten wir zwei große Chargen Fässer 2021 und 2022 bezogen, da es damals bei Claudio Lenotti zu wenige Fässer für unseren Bedarf gab.
Das waren im Jahr 2021 45 Butts [500 Liter] und 2022 waren es 85 Barriques [225 Liter] sowie zehn weitere Butts.

Seither haben wir einen Vertrag mit Claudio Lenotti, nach welchem wir 100 % aller Fässer, die er entleert, wir exklusiv erhalten.

Wir beziehen somit ausschließlich Lenotti Fässer. Zuletzt wieder im Februar 2025."

Die Tenuta Sant Antonio Fässer binden Küfer der Tonnellerie de l’Adour von Armagnac. Sie verwenden dafür Dauben von Eichen aus dem Südwesten Frankreichs, die mindestens 20 Monate bis höchstens 48 Monate im Freien bei Wind und Wetter trocknen und dabei vorwiegend abträgliche Gerbstoffe ausspülten.

"Auf diese Weise erhalten wir nicht nur strukturell stabile Dauben, sondern auch eine polyphenolisch 'gereifte' Eiche,"

schreibt l'Adour.


In den Fässern bauen die Brüder Armando, Tiziano, Massimo und Paolo Castagnedi des venetischen Weinguts und Abfüllers Tenuta Sant' Antonio ihre Amarone della Valpolicella Weine in der Regel aus den Rebsorten Corvina, Corvinone, Rondinella, Croatina und/oder Oselata sehr aufwendig und zeitintensiv traditionell aus. Je nach Qualitätsstufe kann eine Fassreifung zwei Jahre und länger dauern.


Bei Spitzenqualitäten, den trockenen Amarone Riserva mit einer Alkoholkonzentration von 15 % bis 16 % vol, werden nach klimatisierter drei Monate langer Trocknung die rosinierenden, roten, handverlesenen und selektionierten gesunden Trauben von 20 bis 40 Jahren alten Rebstöcken schonend gekeltert. Der süße Most wandelt sich während der ersten natürlichen alkoholischen Gärung von 20 bis 25 Tagen in Eichenholzbottichen zu einem Jungwein. Beiei Spitzenprodukten setzt eine klassische arbeitsintenive Verarbeitungsmethode ein. In frischen 500 Liter großen französischen Fässern - Botti - aus französischer Eiche erfolgt eine dreijährige malolaktische Vergärung - Umwandlung der Apfelsäure in Milchsäure - und Reifung des Weins auf der Hefe. Allwöchentlich erfolgt im ersten Jahr eine Bâtonnage, das Aufrühren der Hefesatzes, um die Entwicklung von schwefeligen Verbindungen zu verhindern.



Amarone Reifung bei Tenuta Sant' Antonio. Copyright St Kilian Distillers.
Amarone Reifung bei Tenuta Sant' Antonio

Der weitere Ausbau geschieht danach für drei Jahre in neuen nicht vorbelegten Tonnellerie de l’Adour Fässern, deren Dauben über drei Jahre im Freien trockneten. Die Reifung in Fässern aus französischer Eiche verleiht dem Amarone zusätzliche Noten von Kakao, Vanille sowie Kaffee. Eine vierjährige abschließende Flaschenreifung folgt im Weingut, bevor der trockene Wein zehn Jahre nach der Trauben in den Verkauf kommen darf. Eine Flasche Tenuta Sant' Antonio Amarone Riserva Lilium Est 2010 kostet daher rund 150 Euro im Handel.



Heimat Malt

Mario Rudolf erweiterte 2024 den Anbau um die Gerstensorte Planet, die bei Aussaat, Ernte, Vermälzung und Läuterung sehr gute Werte zeigt und nicht beim Einmaischen zur Verschleimung neigt wie die schottische Gerstensorte Laureate, die mittlerweile von den meisten schottischen Brennereien verarbeitet wird. Planet zählt zu den ertragreichsten deutschen Gerstensorten mit einem hohen Resistenzniveau.


Weyermann Planet-Malzanlieferung Februar 2025,
Handbonitierung des Gerstenmalzes durch Mario Rudolf. Lauerate- Ernte 2023. Der richtige Zeitpunkt ist wichtig, das Korn darf nicht zu feucht, aber auch nicht zu trocken sein, damit die Malzerträge stimmen.

Fotos Copyright St Kilian Distillers 2025


St Kilians CTO Mario Rudolf betonte bei Anlieferung des ertragstarken RGT Planet Malzes denn auch nach dem katastrophalen Erntetotalausfall von 2023:


Nach einer tollen Ernte mit top Werten im Korn überzeugt auch die Qualität des fertigen Malzes in der ersten Handbonitierung.
Geschmacksprobe bestanden.
Hier haben Landwirt und Mälzerei wirklich einen super Job gemacht!
Jetzt werden wir die Sorten getrennt verarbeiten, um festzustellen welche Unterschiede erzielt werden im Spirit bzw. im späteren Whisky.
Planet und Laureate sind beide Whisky Gerstensorten. Die Laureate ist in Schottland DIE neue Gerstensorte, die dort die Concerto beerbt.
Ein interessantes Experiment auf fränkischem Boden also.
Aus der Region - aus ökologischem Landbau - in Unterfranken vermälzt. Was will man mehr.
Terroir matters! Das werdet ihr feststellen können wenn die ersten Produkte hieraus auf den Markt kommen.

Quelle: Facebook, 3. Februar 2025.


 

Wein-Fässer füllen den Brennerei Hof

Neue Fässer kamen 2025 rechtzeitig zur Frühjahrsabfüllung mit einem Spirit aus dem von der fränkischen Mälzerei Weyermann im Betrieb Hassfurt exklusiv vermälzten Heimat Malz, einem Whisky Braumalz nach Pilsner Art. Die zweizeiligen Sommer-Gerstensorten Planet und Laureate wuchsen auf den naheliegenden unterfränkischen Feldern des Narturland-Landwirts Andreas Henn in Reichartshausen.


Frische, also noch Dauben-feuchte Amarone-Fässer von Valpolicella Winzer Claudio Lenotti und Spätburgunder Premium Barriques vom Bürgstädter VDP Weingut Fürst erreichten die Brennerei in Rüdenau im Februar 2025 und warten auf eine Befüllung mit den doppelt destillierten 2025er St Kilian Malz-Spirits aus dem Heimat Malt. Die Fässer wurden für den Transport aus Bardolino nicht geschwefelt. Nach der Entleerung im Lenotti-Weingut kamen sie sofort auf dem schnellsten Weg nach Rüdenau zur Befüllung mit St Kilian New Make. Die Einlagerung der Amarone-Gebide und Spätburgunder-Barriques fand kurz darauf in der Bunker City in Hainhaus statt.


Fotos Copyright St Kilian Distillers 2025


Eine Amarone-Fass-Spezialität, die überrascht

Da stehen sie: vier Amarone-Fass-Preziosen mit einer Kapazität von 500 Liter. Der Vincere Claudio Lenotti baute in ihnen über sieben Jahre lang rote Weine aus, deren Trauben in Sant' Ambrogio di Valpolicella auf einem Lehm- und kalkhaltigen Boden gedeihen. Aus den Sorten Corvina, Rondinella, Corvinone, Oseleta entstehen Weine der Qualitätsstufen Classico, Ripasso, Amarone und Recioto. Geböttchert wurden sie in der Küferei Stockinger.


Für Winzer sind diese niederöstereichischen Gebinde vergleichbar mit den englischen Rolls Royce. Sie zählen zu den gefragtesten Nobelprodukten der internationalen Top-Winzerszene.

Die Highend-Fassmacher verarbeiten ein 120 Jahre bis zu 250 Jahre langsam wachsendes Eichenholz. Dieses kommt natürlich aus Österreich, aber ebenfalls aus Deutschland, Ungarn, Slovenien und Transsilvanien oder Frankreich. Das Rohholz wird im Freien Regen, Schnee, Wind und Sonne ausgesetzt, damit die abträglichen bitteren Gerbstoffe aus den Rohdauben ausgewaschen werden. Bis zu zehn Jahre für große Lagerfässer (Tonneaux) und mindestens zwei Jahre und mehr für die 225 l Barriques Bordelaises oder 310 l Fässer reifen die Rohdauben im niederösterreichischen Klima.

Je nach Wunsch und aromatischer Wirkung binden die Küfer Hölzer unterschiedlicher geographischer Herkunft zu Fässern zusammen. Für Claudio Lenottis Fasskulturen wählen sie aber auschließlich französische Eichenhölzer aus.


Die 500 l Stockinger Fässer sind ideal für Weine, die nicht so tief atmen müssen. Der Sauerstoffeintrag bei der Reifung sollte nur dezent und äußerst zurückhaltend sein, je nach Reifezweck werden die französischen Eichenhölzer ausgewählt und miteinander arrangiert sowie getoastet. Die Dicke der Dauben wie auch die sehr geringe Porosität des Holzes von französischen langsam wachsenden alten Eichenbäumen garantiert einen geringeren Sauerstoffeintrag gegenüber kleineren Gebinden. Lenotti ist bekannt dafür, dass er bei der Vinifikation seiner Weine den schädlichen, bzw. aroma-abträglichen Einfluß von Sauerstoff bei allen Stufen der Produktion möglichst vermeidet.


Mario Rudolf berichtet von der ProWein 2025 in Düsseldorf, wo er den Winzer persönlich traf:


Claudio ist absolut überzeugt von den Stockinger Fässern. Die kosten ihn rund 1.400 €. Das sind 2,80 € pro Liter ist schon ein satter Preis.
Er hat komplett von 310 l auf 500 l Fässer umgestellt. Er möchte etwas weniger Einfluss von Holz und Oxidation. Das Konzept ist immer noch das Gleiche.
VierJahre Belegung der Fässer mit zunächst einfacheren Rotweinen, später Ripasso und danach 3 Jahre mit Amarone. Also insgesamt weiterhin 7 Jahre Belegung. Aber danach folgte eine längere Lagerung in Flaschen, bevor sie in den Verkauf kommen...also weniger Holz und Oxidation bei der Fassreifung . Aktuell verkauft Claudio den 2018er Jahrgang.

 


Die Amarone 500 l Stockinger Fässer warten auf die Befüllung mit St. Kilian New Make. Februar 2025


Ein Amarone-geprägter Whisky aus einem St. Kilian Private Cask. Ein Rückbau mit nur 30 Liter Fassungsvermögen. Welch ein faszinierendes Rotwein-Farbenspektrum!






Amarone Refill

Das Fass #5023 kehrt wiederbefüllt mit einemrauchigen Spirit aus aus einem fränkischen Buchenholzmalz aus der Mälzerei Weyermann in den Lagerbunker zurück. Das Amarone Fass vom Weingut Lenotti prägte zuvor für drei Jahre einen Teil der St. Kilian Signature Edition FIFTEEN. Mario Rudolf wählte für diese Ausgabe 2025 Amarone-Fassgereifte Whiskies aus, die in Gebindegrößen von 50 l, 100 l und 310 l reiften. Den rauchigem Spirit aus schottischem Torfrauchmalz mit 80 ppm (HPLC) hatten die Kilian Destillateure in den Jahren 2020 und 2021 gebrannt. Die auf 4 610 Flaschen limitierte Edition 2025 knüpfte an die von der Kilian Community euphorisch angenommenen Edition TWO von 2019 an. Sie wurde mit starken 53,3 % vol in natürlicher Farbe nicht kühlfiltriert abgefüllt.




Foto Copyright St Kilian Distillers
Foto Copyright St Kilian Distillers

„Die hochwertigen Amarone Fässer von Claudio Lenotti sind absolut einzigartig.
Sie verleihen unserem Whisky eine beeindruckende Tiefe und außergewöhnliche Aromenvielfalt.
Mit diesem Single Malt wollten wir ein rauchiges Pendant zur legendären Signature Edition TWO schaffen, die ebenfalls in Amarone Fässern gereift ist – ein Whisky mit markantem Charakter und authentischer Seele.
Ich bin überzeugt, dass uns das hervorragend gelungen ist.

sagte Mario Rudolf anläßlich des Verkaufsstarts Anfang Februar 2025.



"Die weinigen Aromen der Fässer in Verbindung mit den eleganten Fruchtakzenten und intensiven Rauchnoten des St. Kilian New Make machen diesen Single Malt Whisky zu einem unverwechselbaren Geschmackserlebnis....Samtige Fruchtsüße, cremige Vanille und wärmende Eichenwürze verschmelzen mit tiefem, aschigem Rauch."


schrieb Director of Communication and Brand Development Andreas Kreser.




Behandlung der Weinfässer

Bei St. Kilian werden die Fassinnenflächen der frischen, ungeschwefelt angelieferten Weinfässer vor der Beschickung mit St. Kilian New Make mit einer Alkoholkonzentration von 63,5 % vol


... grundsätzlich, egal, ob aus Italien oder aus Bürgstadt hier in der Region, immer mit Kaltwasser ausgespült, um Hefe, Weinstein und sonstige Reste zu entfernen.
Oft geschieht das mit Hilfe eines Moog-Fassreinigers. Also mit etwas Druck. Dann löst sich noch manche Anhaftung. Mehr aber nicht.
Wir verwenden kein Heißwasser und setzen keinen Schwefel oder Laugen ein.

beschreibt Mario Rudolf das Verfahren.


Der Moog-Barrel-Cleaner erzeugt bei Bedarf durch Hochdruck ein Vakuum, das Ablagerungen während des Reinigungsprozesses leersaugt.


Das konserviert, bevor es zu Problemen mit Essigstich oder Schimmel kommen kann.

 


Eine Ausnahme gibt es. Tokaij Fässer werden im ungarischen Weingut kurz vor dem Transport mit einer eigens dafür konzipierten Anlage gedämpft.

Das intensiviert das Aroma bei gleichbleibender Sterilisation der Oberfläche.

Nach über acht Jahren verließ überraschend St Kilians erster Master Distiller Zoltán Fódi aus familiären Gründen Rüdenau und kehrte zurück in seine ungarische Heimat nach Budapest.


CTO und Master Blender Mario Rudolf ehrt seinen Kollegen der ersten Stunde mit einer speziellen Single Cask Bottling:


"Zum würdigen Abschluss dieser Ära ehren wir unseren geschätzten Kollegen
mit einer besonderen Einzelfassabfüllung,
aus einem Fass, welches er persönlich befüllte."

In der ikonischen Kilian Flasche befindet sich ein "rauchiger Single Malt Whisky aus einem ex Tokaji Aszú Barrique Fass aus ungarischer Eiche."


Der doppelt in schottischen Forsyths Pot Stills schonend destillierte Whisky dokumentiert damit ein Stück der noch jungen St Kilian Geschichte, die 2012 mit der Gründung einer unterfränkischen Brennerei nahe Miltenberg begann und sich 2016 mit dem ersten New Make Spirit bei dessen Brand Zoltán Fódi mitwirkte, mit phänomenalen Erfolgen fortsetzte.



Fakten zum Viszontlátásra Zoltán Whisky


  • Single Malt Whisky aus schottischem Torfrauchgerstenmalz von den Glenesk Maltings (80 ppm)

  • vier Jahre Vollreifung in einem first-fill Weißwein Tokaji Aszú 225 Liter Barrique aus ungarischer Eiche vom nord-ungarischen Weingut Oremus

  • eines der renommiertesten Weingüter Ungarns

  • der Tokaji Aszù ist ein nicht nur in Ungarn sehr populärer süßer Weißwein

  • es ist ein sogenannter "Ausbruchwein"

  • bei der Herstellung werden die Traubenmoste aus rosinierten Trauben mit edelfaulen süßen Weintrauben vermischt

  • und sechzig Tage in 136 l Eichenholzfässern vergoren

  • in der Regel danach in Bariques für zwei Jahre und länger ausgebaut

  • zum Aroma: "Der feinfruchtige Geschmack und der Duft nach reifen, saftigen Birnen macht diesen Wein einzigartig und weltweit beliebt- eine sehr filigrane Komposition." Quelle Vincampo

  • Alkoholgehalt des St Kilian Whiskys ist 58,7 % vol, die natürliche Fassstärke

  • nicht gefärbt und nicht kühlfiltriert

  • limitiert war die Edition auf 419 Flaschen (0,5 Liter)





Offizielle Aromabeschreibung


"Aussehen Leuchtendes Gold


Aroma Süßer Torfrauch, der an BBQ und saftigen Schinken erinnert, vereint sich mit den fruchtigen Noten von hellen Trauben und reifen Aprikosen, harmonisch ergänzt durch einen Hauch von Honig, Vanille und dezenter Eichenwürze.


Geschmack Die wunderbare Fruchtsüße von hellen Trauben und saftigen Aprikosen, gepaart mit Honig und cremigen Vanillenoten, verbindet sich mit sanftem, süßlichem Torfrauch, wärmender Eichenwürze und subtilen Walnussaromen.


Nachklang Aschiger Rauch umhüllt die cremige, süße Melange aus hellen Früchten, Honig und Vanille, die mit wärmenden Eichenholznoten lange nachklingt."


 

Zu den Fotos: Das 225 l Barrique mit der St. Kilian Nr. 4761 kam ursprünglich aus dem Weingut Oremus, wo es Winzer zum Ausbau des Likörweins einsetzten.


Vor der Entleerung des mit vierjährigem St Kilian Whisky befüllten Gebindes erfolgte von Zoltán Fódi eine abschließende olfaktorische Prüfung, die Feststellung des Gesamtgewichts, der Tara und der enthaltenen Alkoholmenge in Liter sowie der Alkoholkonzentration. Alle erhobenen Daten wurden im Lagersteuerbuch dokumentiert und mit Unterschrift beglaubigt. Zoltán Fódi war für diese Tätigkeit vom Zoll als Gehilfe vereidigt. Es war Zoltáns letzte Amtshandlung.


Mit der Entleeerung in eine Wanne wird der Whisky mit einem Metallfilter vorgereinigt, um so gröbere Partikel wie Weinstein, Holzfassabscheidungen und ähnliches abzutrennen. Vor der Flaschenfüllung werden weitere Schwebeteilchen, etwa von der Toastung, mit einem Mikron-Zellulose-Filter entfernt. Der 'klare' Whisky wird in der nach einer vierjährigen Reifezeit verbliebenen natürlichen Alkohohlkonzentration ohne jegliche Zugabe von Wasser per Hand unter Vakuum in Flaschen abgefüllt. Die ursprüngliche Fassfüllstärke des doppelt gebrannten St. Kilian Spirits betrug 63,5 % vol.


Der jährliche Angels' Share oder Schwund wird mit 4 % des Fassfüllvolumens angegeben. Bei St. Kilian ist die Destillation reine Handarbeit, die Nase entscheidet über die Abtrennpunkte von Vor-, Mittel- und Nachlauf.


N.B.: Bei St Kilian wird der Vor-und Nachlauf im Tank gesammelt und beim folgenden Feinbrand mit dem neuen Rohbrand vermischt und wieder gebrannt...und so weiter.

Fotos Copyright St Kilian Distillers




Zu den Fotos: Zoltán Fódi im Weingut Oremus im ungarischen Weinanbaugebiet Tokaji. Barriques und andere Gebindegrößen aus ungarischer Eiche prägen die Dessertweine. Der Oremus ähnelt in seinem Charakter und den Ausbauformen Sauternes Likörweinen aus Bordeaux. Seit dem 15. Jhd keltern die Tokaji-Winzer edelsüße Weine aus handselektierten edelfaulen weißen Aszú-Trauben (Furmint, Harslevelü, Muscat, Sárgamuskotály, Zeta u.a.). Der Tokaji ESZENZIA  (höchste Qualitätsstufe in Ungarn, Restzucker um 450g, 12 % vol) reifte für mehrere Jahre in Fässern aus einer sehr feinporigen ungarischen Eiche, die in den Karpaten wuchs. Das aromareiche Bouquet wird mit Aprikosen, Birnen, Äpfeln, Honig, Vanille, Nüssen und Gewürzen umschrieben.

Fotos Copyright Mario Rudolf, St Kilian.


Bild unten rechts: Mario Rudolf prüft ungarische Eichenholzfässer im Hainhaus Kilian Bunker.

 

St. Kilian bezieht diese Fässer aus Tokajer Eiche vom weltweit geschätzen ungarischen Weingut Bodegas y Vinedos Tokaj-Oremus – im Dorf Tolcsva im Tokajer Weinbaugebiet.


Die Eichenwälder in denen das Fassholz wächst breiten sich in den nahegelegenen Karpaten entlang der polnischen Grenze aus.


Das Weingut wurde 1993 als Kooperation zwischen dem ungarischen Staat und der weltberühmten spanischen Bodega Vega Sicilia aus der Region Ribera del Duero gegründet. Der Vinologo David Álvarez bildete ungarische Winzer aus, um einen süßen Wein nach alter Tradition herzustellen: einen Wein für Könige, Vinum regum, rex vinorum.


Eine köstliche  Überraschung bei einem Warehouse Tasting war im Herbst  20 dieser Single Malt aus Buchenholz-gerauchtem Gerstenmalz der fränkischen Mälzerei Weyermann. Die Süße und Würzigkeit harmonisierten perfekt mit den leicht  rauchigen Eindrücken. "Es ist ein Cracker," meinten die Gäste.
Eine köstliche Überraschung bei einem Warehouse Tasting war im Herbst 20 dieser Single Malt aus Buchenholz-gerauchtem Gerstenmalz der fränkischen Mälzerei Weyermann. Die Süße und Würzigkeit harmonisierten perfekt mit den leicht rauchigen Eindrücken. "Es ist ein Cracker," meinten die Gäste.

 

Special: St. Kilian First Fill Pacherenc du Vic-Bilh Barrique (255 l Standard in Bordeaux). Destilliert am 7. Februar 2020 aus Pilsner Malz. Das seltene Weißwein-Barrique aus französischem Eichenholz kam aus dem kleinen, weniger bekannten, hügligen Anbaugebiet der Gascogne nach Rüdenau. Hierzulande sind die weißen Weine aus dem Südwesten Frankreichs kaum bekannt. Weinkenner loben diesen günstigen Noch-Geheimtipp wegen des fülligen kraftvollen Bouquets exotischer Früchte.


Special: St. Kilian Pineau de Charentes

Ein St. Kilian First Fill 300 l Gebinde, in dem ein Pineau de Charentes (Traubensaft-Cognac-Branntwein-Gemisch) reifte, lag ein Whisky, der am 7. Februar 2020 aus schottischem heavily peated malt von den Glenesk Maltings bei Kilian doppelt gebrannt wurde. Die Phenoldichte betrug 135 ppm ab Mälzerei. Pineau de Charentes Fässer sind in der Regel sehr alte Gebinde, in denen zuvor mehrfach ein Cognac lange reifte.


Eine Rarität in deutschen Brennereien.
Eine Rarität in deutschen Brennereien.


 

Handfilled Whisky. Champagner Vin Clair


"Dieser exklusive Handfilled Whisky aus einem seltenen ex Champagner Vin Clair Single Cask wurde mit kraftvollen 60,9 % vol abgefüllt. Vin Clair, ein junger Weißwein, der als Basis für Champagner dient, verleiht diesem Whisky seine elegante und außergewöhnliche Note.


Der vierjährige Single Malt begeistert mit einem facettenreichen Aromenspiel von süßen Trauben, saftigen Aprikosen und feinen Traubenkernnoten, die harmonisch mit trockenen Tanninen verschmelzen. Vanillecreme und wärmende Eichenwürze runden das Geschmackserlebnis perfekt ab. Eine außergewöhnliche Abfüllung für Genießer, die das Besondere suchen.

 

St Kilian Champagner Vin Clair Unpeated ist auf 361 Flaschen 0,5 l limitiert. 



Aussehen:                     Heller Bernstein

 

Aroma:                         Ein spritzig-fruchtiges Potpourri aus hellen Trauben, saftigen Aprikosen und grünen Äpfeln, veredelt mit Sternfrucht und feiner Eichenwürze, wird von elegant eingebundenem Alkohol harmonisch begleitet.

 

Geschmack:                  Süße Trauben und saftige Aprikosen treffen auf feine Traubenkernnoten und trockene Tannine, perfekt ergänzt durch Vanillecreme, wärmende Eichenwürze und einen pikanten Hauch weißen Pfeffers.

 

Nachklang:                   Zarte Fruchtsüße und cremige Vanille vereinen sich mit dezent bitteren Traubenkernen, feinen Tanninen und trockenen sowie wärmenden Eichennoten zu einem langen, eleganten Ausklang.

 

Alkoholgehalt:              60,9 % vol

 

UVP:                            € 69,90 (0,5 Liter)

 

In limitierter Zahl erhältlich"



Eine sehr seltene Vollreifung in einem Champagner Grundweinfass.
Eine sehr seltene Vollreifung in einem Champagner Grundweinfass.

 


Empfehlung. Wein-Whisky-Pairing

Das intensivste Erlebnis für Whisky Nerds ist wohl ein Amarone-Fassproben-Vergleich in den St Kilian Bunkern mit Mario Rudolf, Andreas Kreser, Lars Baethcke oder Udo Käsmann. Möglichkeiten hierzu bietet das Besucherzentrum auf Anfragen für Whisky Clubs oder interessierte Gruppen. Für Einzelpersonen sind die Angebote am St Kilian Whisky Festival Day im Juni (Beispiele 2025) eine mögliche Alternative. Ein absolutes Highlight in einem Whisky Lebens sind die St Kilian Bunker Tasting Wanderungen von Rüdenau zur Bunker City auf den Wegen der römischen Legionäre des Bürgstädter Castells. NB: Die Anlage ist ebenerdig mit Rollstuhl zugängig. Eine Toiletten-Anlage ist in Planung.


Tasting Wanderung zur Bunker City. St Kilian Festival Bunker Event . Weine und Whisky mit Brand Director Andreas Kreser. Amarone 50 Liter Rückbauten. Amarone Cantine Original Fässer. Transparenz der Herstellung und Reifung wird von Mario Rudolehr groß geschrieben.



Entdeckendes Lernen ist angesagt. Sensorik ungefiltert direkt erleben. Transparent werden die Reifestadien der Kilian Spirits erfahrbar: einjährig im 50 Liter Rückbaufass, darauf folgend ebenfalls dreijährig im 50 Liter Fass, vierjährig im 310 Liter Fass und zum Vergleich dazu eine rauchige Variante.


Die Verkostung eines Amarone-Weins bietet die sonsorische Grundlage für eine herausfordernde olfaktorische Begachtung der Amarone-fassgelagerten Whiskies.


Kleine von Krogemann zurückgebaute Amarone-Fässer, eine einjährige nicht-getorfte St. Kilian Probe (Fotos links). 310 Liter große Amarone Fässer von der Cantine Lenotti im Valpolicella, nördlich von Verona, gelegen finden sich in großer Dichte in den St Kilian Bunker Warehouses. Die sehr feine Porosität des Eichenholzes zeugt von der hohen Qualität und des Alters des Holzes. Eine parallele Verkostung des Lenotti-Amarone-Weins, der in den großen Fässern vinifiziert wurde, ist ein exquisites sensorisches Erlebnis. Der Fassprobenvergleiche bei St Kilian offenbaren eine eindrucksvolle Aromastruktur der Whiskies.


Die folgenden Aufnahmen entstanden während eines exklusiven Bunker Tastings für Ernie's Whisky Friends mit Master Blender Mario Rudolf und Brand Communication Director Andreas Kreser 2023.




 

Fazit

Auffallend und beispielhaft ist die Offenheit der St. Kilian Distillers. Bereitwillig geben die Verantwortlichen nicht nur auf den Flaschen-Labels Auskunft über die Ausmischungsrezepturen, die Malzsorten, die Fasstypen und Holzarten sowie die Destillationsmethoden. Konsequent wiederkehrend schulen sie mit inhaltlicher Transparenz das Whisky-Verständnis der Konsumenten, entwickeln somit deren Vertrauen und verstärken gleichzeitig die emphatische Kundenbindung zu ihren Produkten. Insbesondere die vielgesehenen, inhaltlich anspruchsvollen Web-Tasting-Shows mit Kilian-Protagonisten und begleitenden Probenversand erlauben einer breiten generationenübergriefenden Whisky-Community differenzierte Einsichten in die Technologie und Philosophie des Whisky-Machens bei den Churfranken.


Mit einer klaren Anschaulichkeit entwickelt sich bei den Whisky-Nerds nicht nur ein Gefühl für die sensorische Qualität, sondern entfaltet sich verstärkt die Wertschätzung gegenüber den Produkten, der Handwerklichkeit, der Innovation, seinen Schöpfern sowie allen Mitwirkenden, die sich hinter einem Etikett verbergen.



 


Zum Autor

Ernie - Ernst J. Scheiner ist der Herausgeber des Portals The Gateway to Distilleries www.whisky-distilleries.net  Er dokumentiert über 150 Destillerien fotografisch von innen und beschreibt detailliert die Produktion der Whiskies.

Seit seinem Studium an der University of Edinburgh befasst er sich mit dem Thema Whisky und publiziert in Fachmagazinen


wie Irland Journal, Kleinbrennerei, Whisky Passion und The Highland Herold. Features und Stories erschienen in den Blogs whiskyexperts, whiskyfanblog und whiskyintelligence. Als Leiter der VHS Ingelheim führte, und nun als Whisk(e)y-Botschafter leitet er Destillations-Kollegs, Studienreisen und Whisky-Kultouren zu den Quellen des Whiskys.






 


 

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